Weitere ungenehmigte Tierversuche am Max-Planck-Institut?
Wegen nicht genehmigter Tierversuche ist eine Forscherin eines Max-Planck-Instituts in Göttingen jüngst entlassen worden. Nun prüft das Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) zwei weitere Fälle.
Es geht um zwei Tierversuchsanträge der entlassenen Wissenschaftlerin, die noch nicht verjährt seien, sagte eine Sprecherin des Max-Planck-Instituts für multidisziplinäre Naturwissenschaften. Das LAVES prüft nach eigenen Angaben derzeit die Anträge der entlassenen Forscherin. Es gebe mehrere Verdachtsfälle in der Dokumentation dieser Anträge, so eine Sprecherin. Das Max-Planck-Institut selbst spricht von 22 Verdachtsfällen aus den Jahren 2016 bis 2023.
LAVES: Ergebnisse frühestens Anfang August
Die zwei Verdachtsfälle müssen nun überprüft werden. Dies sei sehr komplex und könne vier bis acht Wochen dauern, so das LAVES. Frühestens Anfang August sei demnach mit einem Ergebnis zu rechnen. Erst im vergangenen Sommer war die Forscherin vom LAVES wegen eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz angezeigt worden, heißt es. Ein Verfahren der Staatsanwaltschaft Göttingen ist gegen Zahlung einer Geldauflage von 15.000 Euro eingestellt worden. Außerdem einigte sie sich vor Gericht mit dem Max-Planck-Institut, dass ihr Arbeitsverhältnis einvernehmlich rückwirkend zum 31. Januar dieses Jahres beendet wird.
Wissenschaftlerin hatte gegen Vorschriften verstoßen
Das Max-Planck-Institut war im vergangenen Jahr auf die Frau aufmerksam geworden. Demnach wurden bei einer internen Kontrolle entsprechende Hinweise gefunden. Es sei "eklatant gegen bestehende gesetzliche Vorschriften und interne Regelungen" verstoßen worden, so das Institut. Es ging um nicht genehmigte Versuche zu der Frage, wie sich Mäuse bei Sauerstoffmangel verhalten.