Illegale Tierversuche? Forscherin wehrt sich gegen Kündigung
Wegen nicht genehmigter Tierversuche ist einer renommierten Wissenschaftlerin in Göttingen fristlos gekündigt worden. Die Forscherin will das nicht hinnehmen. Nun geht es wohl vor Gericht.
Die Frau war seit Mitte der 90er-Jahre für das Max-Planck-Institut (MPI) für experimentelle Medizin in Göttingen tätig, das Anfang 2022 mit jenem für biophysikalische Chemie zum MPI für Multidisziplinäre Naturwissenschaften fusionierte. Im Juli endete die langjährige Mitarbeit - die mehrfach ausgezeichnete Forscherin erhielt die fristlose Kündigung. Dagegen hat sie Kündigungsschutzklage beim Arbeitsgericht Göttingen eingereicht. Nachdem eine Güteverhandlung ohne Ergebnis blieb, soll es Anfang 2024 zum Prozess kommen. Ein zusätzlicher eingereichter Eilantrag der Forscherin auf eine zwischenzeitliche Weiterbeschäftigung wurde von der Kammer bereits abgewiesen.
Institut sieht eklatanten Verstoß gegen Vorschriften
Das Max-Planck-Institut begründet die Kündigung mit ungenehmigten Tierversuchen am Institut. Bei einer internen Kontrolle habe man entsprechende Hinweise bei einer Person gefunden, sagte eine Sprecherin. Diese habe "eklatant gegen bestehende gesetzliche Vorschriften und interne Regelungen" verstoßen. Das vom Institut informierte Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) habe bestätigt, dass für die Tierversuche eine Genehmigung erforderlich gewesen wäre. Diese gab es aber nicht. Laut einem Bericht der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) geht es um Versuche mit Mäusen.