Versteckte Kunst: Klingebiel-Zelle wird öffentlich zugänglich
Über 50 Jahre nach ihrer Entstehung sollen die Zeichnungen des Künstlers Julius Klingebiel im ehemaligen Verwahrhaus in Göttingen bald öffentlich zugänglich gemacht werden. Die Wände der rund neun Quadratmeter großen Zelle, in der der angeblich schizophrene Klingebiel jahrelang untergebracht war, zieren zahlreiche Wandgemälde. Im Zuge der Aufbereitung sollen unter anderem Klimatechnik installiert und ein Glaskasten eingebaut werden, über den Besucher die Zelle betreten können, sagte der leitende Baudirektor beim Staatlichen Baumanagement Südniedersachsen, Marcus Rogge. Nachdem Ärzte bei Klingebiel 1939 eine angebliche Schizophrenie diagnostiziert hatten, kam er zunächst in die Nervenklinik Hannover und war ab 1951 in dem Verwahrhaus untergebracht. Seine Unterbringung wurde bis zu seinem Tod 1965 nicht richterlich genehmigt. Bisher war der denkmalgeschützte Raum der Öffentlichkeit verschlossen.