Legaler Cannabis-Anbau: Niedersachsen bei Genehmigungen führend
Niedersachsen ist das erste und bislang einzige Bundesland, das schon über Anträge für die Zulassung von Cannabis-Anbauvereinen entschieden hat. Sieben Anträge wurden bereits genehmigt.
Fünf Anträge seien abgelehnt worden, teilte das niedersächsische Agrarministerium mit. Insgesamt seien bei der Landwirtschaftskammer in Oldenburg bisher 20 Anträge auf Genehmigung eingegangen. Das ist bundesweit der dritthöchste Wert nach Nordrhein-Westfalen mit 37 und Baden-Württemberg mit 35 Anträgen, von denen aber noch keiner entschieden ist.
Zulassung nur unter bestimmten Bedingungen
Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte (Grüne) hatte am 8. Juli den bundesweit ersten Erlaubnisbescheid an den Vorstand des Cannabis-Vereins in Ganderkesee im Landkreis Oldenburg übergeben. Seit dem 1. Juli können Lizenzen für die "Cannabis Social Clubs" beantragt werden. Für eine Zulassung müssen die Vereine Führungszeugnisse vorlegen und ein Gesundheits- und Jugendschutzkonzept entwickeln. Darüber hinaus müssen sie auch den Gehalt von Tetrahydrocannabinol (THC) dokumentieren, das die berauschende Wirkung erzeugt.
Teillegalisierung von Cannabis seit dem 1. April
Seit dem 1. April 2024 ist das umstrittene Cannabisgesetz in Deutschland in Kraft. Der Besitz und Anbau von Cannabis ist damit für Erwachsene unter bestimmten Voraussetzungen legal. So dürfen Erwachsene in der Öffentlichkeit bis zu 25 Gramm Cannabis bei sich tragen. Zu Hause ist der Besitz von bis zu 50 Gramm getrocknetem Cannabis und bis zu drei Cannabispflanzen pro erwachsener Person erlaubt. Neben dem privaten Anbau ist die Abgabe vorerst nur über nicht gewinnorientierte Anbauvereine oder Cannabis-Clubs möglich.