Salzgitter AG: Baufirma Papenburg bestätigt Übernahme-Gespräche
Bekommt die Salzgitter AG einen neuen Hauptgesellschafter? Großaktionär Papenburg aus Hannover hat Gespräche über Kaufabsichten bestätigt. Ein Angebot liegt bislang noch nicht vor.
Papenburg erwägt, ein Angebot über den Kauf der Aktien gemeinsam in einem Konsortium mit der TSR Recycling GmbH aus NRW zu machen. Die Gespräche befänden sich noch in einem frühen Stadium, teilte Günter Papenburg, Vorstandsvorsitzender des gleichnamigen Unternehmens, am Dienstag per Pressemitteilung mit. Ziel sei es, die "Transformation der Salzgitter AG hin zum grünen Stahl abzusichern". Das Land Niedersachsen sei über die Eckpunkte informiert worden, da es weiterhin als langfristiger Gesellschafter der Salzgitter AG angesehen werde.
Land Niedersachsen prüft mögliche Übernahme
Die GP Günter Papenburg Aktiengesellschaft ist neben dem Land Niedersachsen größter Anteilseigner bei der Salzgitter AG. Der Salzgitter AG zufolge, hält das Land 26,5 Prozent der Anteile. Papenburg liegt demnach bisher bei 25,1 Prozent. Das Land beobachtet die Entwicklung nach eigenen Angaben intensiv. "Die Landesregierung prüft die beabsichtigte Übernahme der wirtschaftlichen Kontrolle über die Salzgitter AG durch die GP Günter Papenburg Aktiengesellschaft und die TSR Recycling GmbH & Co. KG sowie die damit verbundenen rechtlichen und wirtschaftlichen Folgen sehr gründlich. Sie wird dabei insbesondere die Belange der Beschäftigten berücksichtigen", teilte ein Sprecher des niedersächsischen Finanzministeriums auf Anfrage des NDR Niedersachsen mit. Inhaltlich positionieren werde man sich nach Abschluss der Prüfung, hieß es.
Offizielles Angebot liegt offenbar noch nicht vor
Die Salzgitter AG hatte am Montag mitgeteilt, dass die GP Günter Papenburg Aktiengesellschaft den Stahlbauer über entsprechende Kaufabsichten informiert habe. "Bisher liegt offenbar kein offizielles Angebot des Konsortiums vor", so Hans-Jürgen Urban, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Salzgitter AG, am Dienstag. Die IG Metall werde darauf drängen, zeitnah alle Information zu erlangen, die für eine sachgerechte Bewertung des Vorgangs unverzichtbar sind. "Auf dieser Basis wird sie sich in enger Abstimmung mit dem Betriebsrat der Salzgitter AG positionieren. Dabei werden die Fortführung der Transformation sowie die Sicherung von Standorten, Mitbestimmung, Beschäftigung und Einkommen im Zentrum stehen."
Aktie der Salzgitter AG legte zu
Papenburg hat wohl zur Bedingung gemacht, dass das Konsortium bis "zum Ablauf der Annahmefrist" auf mindestens 45 Prozent der Anteile plus eine Aktie kommt, wie die Salzgitter AG mitteilte. Bisher ist noch unklar, wie hoch das Angebot ausfallen könnte. Kurz nach der Nachricht über die möglichen Kaufabsichten legte die Aktie der Salzgitter AG im nachbörslichen Handel deutlich zu. Der Kurs stieg von 13,77 Euro kurzzeitig auf 18,27 Euro. Der Handel schloss bei 17,41 Euro. Am Dienstag sackte der Kurs zunächst leicht ab und zog dann wieder an.