Stahlgipfel: Hohe Energiekosten belastet die Stahlindustrie
Vertreter aus Politik und Wirtschaft haben bei einem nationalen Stahlgipfel über die Zukunft der Stahlindustrie diskutiert. Vor allem hohe Energiekosten belasten die Branche, darunter die Salzgitter AG, massiv.
Viele der 50 deutschen Stahlproduzenten seien aktuell nicht mehr wettbewerbsfähig, warnte Anne-Marie Großmann von der GMH Gruppe mit Sitz in Georgsmarienhütte. Dies liege nicht nur an staatlich subventioniertem Billigstahl aus China, sondern an den Stromkosten in Deutschland. Der Gesamtstrompreis sei weiterhin ungefähr doppelt so hoch, wie vor der Ukraine-Krise, betonte Großmann bei dem Treffen am Montag in Duisburg (NRW).
Staatshilfen für Stahlindustrie gefordert
Elf deutsche Bundesländer, darunter Niedersachsen, sowie die Wirtschaftsvereinigung Stahl und die IG Metall hatten anlässlich des nationalen "Stahlgipfels" die Bundesregierung aufgefordert, mehr für den Erhalt der Stahlindustrie in Deutschland zu tun. Neben bezahlbarer Energie wurde dabei auch ausreichend grüner Wasserstoff gefordert.
Habeck: Müssen Weg der Transformation weitergehen
Entsprechende Zusagen machte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) bei dem Treffen nicht, betonte aber die Bedeutung der heimischen Stahlindustrie. Diese sei unverzichtbar, auch aus Gründen der Unabhängigkeit. Man müsse daher den Weg der Transformation gemeinsam weitergehen, betonte Habeck.
Salzgitter-Chef: Müssen vom Reden ins Tun kommen
"Grüner Stahl" sei ein Schlüssel für die Zukunft, sagte auch Gunnar Groebler Chef der Salzgitter AG und Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl. Man habe einen entsprechenden nationalen Aktionsplan unterschrieben. Aber: Für alles gelte nun, dass man vom Reden ins Tun komme. Die Stahlindustrie stehe unter erheblichem Druck. Groebler sieht drei wichtige Aufgaben: Neben eine Etablierung von grünen Leitmärkten gehe es darum, Energiepreise im Zaum zu halten und einen "wirksamen Schutz vor unfairem Wettbewerb" zu schaffen.