Nach weltweiter IT-Störung: VW sucht nach der Ursache
Nach einer weltweiten Netzwerkstörung bei VW laufen die Bänder wieder. Das IT-Problem hatte die Produktion am Mittwoch in mehreren Werken lahmgelegt. Die Ursache lag offenbar im konzerneigenen Netzwerk.
"Das Netzwerk arbeitet wieder stabil", teilte VW-Sprecher Christian Schiebold am Donnerstag mit. "Die Produktion soll planmäßig erfolgen. Einzelne Systeme können in einer Übergangsphase noch beeinträchtigt sein." Vielleicht werde zunächst noch nicht der übliche Takt erreicht. Hinweise darauf, dass die umfassende IT-Störung durch externe Einflüsse verursacht wurde, gebe es weiterhin nicht. Laut "Süddeutscher Zeitung" war offenbar ein "sehr ungewöhnliches Datenpaket" der Grund für den Ausfall. Der Server habe es wieder und wieder hin- und hergeschickt, bis das System schließlich vollkommen überlastet zusammengebrochen sei. Woher das Datenpaket stammte, sei unklar. Auch das "Handelsblatt" berichtet von "untypischen Dateninhalten", die sich innerhalb der IT-Struktur von VW vervielfältigt hatten. In der Nacht zu Donnerstag sei ein verdächtiges Datenpaket entdeckt und isoliert worden, heißt es.
Auch IT-Experte geht von interner Störung aus
VW hatte bereits am Mittwoch mitgeteilt, dass es keine Anzeichen für einen Hackerangriff gebe. Davon geht "nach dem, was man von außen sehen kann", auch IT-Experte und Redakteur Jan Mahn vom "c't Magazin" aus. Typisch für einen Cyberangriff sei, dass diese Tage oder Wochen dauerten. In diesem Fall sei das Problem innerhalb eines Tages gelöst worden. "Ich würde mal annehmen, das war nur eine technische Panne", sagte Mahn dem NDR Niedersachsen. Für solche Ausfälle gebe es mehrere plausible Erklärungen. Dass so ein Fehler auftrete, könne eine Verkettung sehr ungünstiger Umstände sein.
Störung bei VW legt am Mittwoch Auto-Produktion lahm
Die Störung war am Mittwoch gegen Mittag aufgetreten. Nach Angaben des Unternehmens stand daraufhin die Autoproduktion in den vier deutschen Werken Wolfsburg, Osnabrück, Emden und Zwickau still. Auch die Komponentenwerke in Kassel, Braunschweig und Salzgitter waren demnach betroffen. VW-Autohäuser und -Vertragswerkstätten seien ebenfalls von der Netzwerkstörung betroffen gewesen, berichtete das "Handelsblatt". Demnach gab es auch im Werk in Chattanooga im US-Bundesstaat Tennessee Probleme. Auch bei weiteren Marken des Konzerns wie Porsche und Skoda gab es Einschränkungen.
Autoexperte: Schaden hält sich wohl in Grenzen
Zu den Kosten der IT-Panne und zum Ausmaß der Ausfälle machte VW bisher noch keine konkreten Angaben. Laut einem Autoexperten sollte sich der Schaden jedoch in Grenzen halten. Schließlich habe die Produktion nicht einmal einen Tag stillgestanden. "Den Ausfall kann man schnell wieder aufholen", sagte Ferdinand Dudenhöffer vom Center Automotive Research (CAR) in Duisburg. Mit längeren Lieferzeiten für Kunden sei daher nicht zu rechnen.
Totalausfall bei Toyota im August
Ende August hatten bei dem VW-Konkurrenten Toyota technische Probleme für etwa einen Tag zu einem kompletten Produktionsausfall in Japan geführt. Schuld war dort offenbar ein Fehler im System zur Verwaltung der Teilebestellung.