Betriebsversammlung bei VW: Hubertus Heil will Rede halten
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) ist zu einer Betriebsversammlung von VW in Wolfsburg eingetroffen. Konzernchef Oliver Blume will den Unternehmensbericht vorstellen. Der Andrang könnte enorm werden.
Bundesarbeitsminister Heil besucht die nicht öffentliche Versammlung auf Einladung des VW-Betriebsrates. Mit konkreten Aussagen des Ministers zum gerade laufenden Tarifstreit um Lohnkürzungen, Werkschließungen und Stellenabbau sei aber nicht zu rechnen, hieß es vom Betriebsrat. Die Politik mische sich traditionell nicht ein. Den Besuch Heils wertet die Betriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo dennoch als "wichtiges Zeichen der Wertschätzung - gerade jetzt in diesen turbulenten Zeiten". Heil hatte sich für den Erhalt aller VW-Standorte ausgesprochen.
VW-Betriebsversammlung: Blume will vor Belegschaft treten
Neben dem Arbeitsminister will auch Konzernchef Oliver Blume zu den Mitarbeitenden sprechen. Es wird erwartet, dass Blume mit lautstarkem Protest empfangen wird, wenn er am Vormittag vor die Belegschaft tritt. Er will den Unternehmensbericht vorstellen. Der Betriebsrat rechnet nach eigenen Angaben mit "enormem Interesse" der Belegschaft an der Betriebsversammlung. Deswegen wird diese auch per Videoleinwand nach draußen übertragen, falls der Platz in der Halle nicht reichen sollte.
Warnstreiks bei VW nach Ende der Friedenspflicht
Bereits bei der vorherigen Versammlung im September hatten sich laut Betriebsrat 25.000 Mitarbeitende versammelt, um gegen die Sparpläne der Konzernspitze zu protestieren. Die jetzige Versammlung findet kurz nach dem Ende der Friedenspflicht bei Volkswagen statt. Am Montag hatte es bereits Warnstreiks an neun Standorten bundesweit gegeben, an denen sich laut Gewerkschaft rund 100.000 Beschäftigte beteiligten. Mit den Warnstreiks soll in den Tarifverhandlungen zu den Themen Lohnkürzungen, Stellenabbau und mögliche Werksschließungen Druck auf die VW-Spitze ausgeübt werden. Eine weitere Verhandlungsrunde ist für den 9. Dezember geplant.
CDU-Chef fordert Verzicht auf Dividende
Unterdessen forderte Niedersachsens CDU-Chef Sebastian Lechner im Gespräch mit der "Braunschweiger Zeitung" und den "Wolfsburger Nachrichten", dass VW-Aktionäre für "ein, zwei, drei Jahre auf die Dividende verzichten" sollten. Dieser Verzicht müsse Bestandteil einer Lösung sein, an der sich auch das VW-Management und die Belegschaft beteilige, sagte Lechner. Das beträfe auch das Land Niedersachsen sowie die anderen Großaktionäre wie das Emirat Katar und die Familien Porsche und Piëch.