Ex-VW-Vorstände sollen in Diesel-Prozess als Zeugen aussagen
Im milliardenschweren Musterprozess von Anlegern zur VW-Dieselaffäre könnte bald die ehemalige Führungsetage im Fokus stehen. Ein Beschluss des Oberlandesgerichts Braunschweig sieht vor, 76 Zeugen zu laden.
Darunter sind auch ehemalige VW-Vorstände. Ob und in welcher Reihenfolge Zeuginnen und Zeugen vernommen werden, darüber wolle das Gericht am 26. Juni entscheiden, hieß es. Im Kern geht es um die Frage, ob Vorstandsmitglieder des Autobauers vor dem Sommer 2015 Kenntnis vom Einbau der unzulässigen Abschalteinrichtung hatten.
Nach Abgas-Skandal stürzte Aktie von VW ab
In dem Prozess nach dem Kapitalanleger-Musterverfahrensgesetz wird seit 2018 um Schadenersatz für Investoren gestritten, die nach dem Auffliegen der Diesel-Affäre Kursverluste in Milliardenhöhe erlitten. Bei den Klägerinnen und Klägern handelt es sich überwiegend um Privatleute, aber auch um Versicherungen und Pensionsfonds. Sie werfen VW vor, seinen kapitalmarktrechtlichen Publizitätspflichten nicht nachgekommen zu sein. Das heißt: Volkswagen soll Börse und Öffentlichkeit zu spät über die finanziellen Folgen des Abgas-Skandals informiert haben. Als der Skandal im September 2015 ans Licht gekommen war, stürzte die VW-Aktie ab.