Dieselskandal: Ex-Audi-Chef Stadler legt Geständnis ab
Der ehemalige Audi-Chef Rupert Stadler hat im Prozess um manipulierte Abgaswerte bei Dieselfahrzeugen ein Geständnis abgelegt. Das Landgericht München hatte eine Bewährungsstrafe in Aussicht gestellt.
Stadler sprach am Dienstag nicht selbst, sondern ließ seine Verteidigerin ein Schreiben verlesen. Demnach hatte er die Möglichkeit gehabt, einzugreifen, habe aber nicht gehandelt. Es hätte "ein Mehr an Sorgfalt" gebraucht. Stadler ist der erste ehemalige VW-Vorstand, der im Dieselskandal Betrugsvorwürfe einräumte. Dem Manager wurde vorgeworfen, den Verkauf von Diesel-Fahrzeugen nicht gestoppt zu haben, obwohl er früh erkannt habe, dass die Abgaswerte manipuliert gewesen sein könnten. Das hatte Stadler jahrelang bestritten.
Stadler drohte Gefängnisstrafe
Ganz freiwillig war Stadler nicht geständig gewesen. Ihm hätte eine Gefängnisstrafe gedroht, wie das Landgericht München Ende März klarmachte. Das Gericht stellte ihm eine Bewährungsstrafe in Aussicht, sofern er gesteht und 1,1 Millionen Euro zahlt. Auch die Staatsanwaltschaft stimmte dem Vorschlag zu.
Urteil im Prozess könnte im Juni fallen
Die Mitangeklagten hatten bereits ein Geständnis abgelegt. Bei ihnen handelt es sich um Wolfgang Hatz, den ehemaligen Chef der Audi-Motorenentwicklung, und zwei seiner leitenden Ingenieure, die an der Manipulation beteiligt gewesen sein sollen. Einer von ihnen hatte als Kronzeuge ausgesagt, das Verfahren gegen ihn ist eingestellt. Den beiden anderen sind wie Stadler auch Bewährungsstrafen in Aussicht gestellt. Ein Urteil in dem mittlerweile zweieinhalb Jahren langen Prozess könnte im Juni fallen.