Energiewende: Mega-Stromtrasse Wahle-Mecklar fertiggestellt

Stand: 27.11.2024 22:02 Uhr

Die Stromtasse Wahle-Mecklar zwischen Niedersachsen und Hessen ist nach sechs Jahren Bauzeit fertig. Die Höchstspannungsleitung soll Windenergie von Nord- nach Süddeutschland transportieren.

Am Mittwoch haben Niedersachsens Energieminister Christian Meyer (Grüne) und Hessens Wirtschaftsminister Kaweeh Mansoori (SPD) die neue Verbindung bei einer Veranstaltung im PS-Speicher in Einbeck offiziell in Betrieb genommen. "Niedersachsen wird mit der Energiewende zum bundesweiten Powerhouse", sagte Meyer. Tim Meyerjürgens, Chef des Trassenbetreibers Tennet, sprach von einem großen Schritt für die Energiewende und den Netzausbau in Deutschland.

Vier Abschnitte, 230 Kilometer Länge, sechs Jahre Bauzeit

Die rund 230 Kilometer lange Höchstspannungsleitung verbindet das niedersächsische Wahle bei Braunschweig mit dem hessischen Mecklar in der Gemeinde Ludwigsau - und ist ein wichtiger Meilenstein im Netzausbau. Die Stromleitung erleichtert den Transport von Windenergie aus dem Norden Deutschlands in den Süden und trägt dazu bei, Netzengpässe zu reduzieren, hieß es. Das Projekt, das 2018 gestartet ist, wurde in vier Abschnitten realisiert.

Rekord-Projekt ist Kind der 2000er

Die Realisierung der 380.000-Volt-Stromtrasse war nicht ohne Kontroversen. Die Planungen begannen schon in den Nullerjahren als Teil des Energieleitungsausbaugesetzes (EnLAG), das 2009 in Kraft trat. Dieses Gesetz sollte zentrale Infrastrukturprojekte beschleunigen, um die Energiewende voranzutreiben. Entlang der geplanten Trasse kam es zu erheblichen Protesten von Anwohnern und Umweltverbänden, unter anderem wegen der Sorge vor Elektrosmog und optischen Beeinträchtigungen durch 100 Meter hohe Strommasten.

20 Kilometer Erdkabel - ein Novum in Deutschland

Auf einer Länge von 20 Kilometern verläuft die Strom-Autobahn jetzt unterirdisch. Die Trasse ist damit auch ein Pilotprojekt für den Einsatz von Erdkabeln, die bei weiteren Vorhaben in Deutschland verbaut werden sollen. Der längste Untergrund-Abschnitt ist 13 Kilometer lang. Dazu wurden 155 Kilometer Leerrohre verlegt, 300.000 Kubikmeter Erde bewegt und 30.000 Meter Bohrungen durchgeführt, wie die Betreiberfirma Tennet berichtet. Zum Schluss wurden die Kabel durch die Leerrohre gezogen. Eine sehr aufwendige Bauweise, die vor allem durch die hartnäckigen Proteste von Anwohnern gegen Freileitungen angestoßen wurde.

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