Artenschutzzentrum: "Viele Exoten in schlechtem Zustand"
Das Artenschutzzentrum Leiferde (Landkreis Gifhorn) hat im vergangenen Jahr 302 exotische Tiere aufgenommen - darunter viele Amphibien und Reptilien. Sorge bereitet den Tierschützern oft ihr Zustand.
Der schlechte Zustand und die hohe Aufnahme-Anzahl von Amphibien und Reptilien sei besorgniserregend, teilte ein Sprecher des Naturschutzbundes (NABU) am Freitag mit. "Die hohe Zahl an Fundtieren und häufig auch deren Zustand zeigt uns Jahr für Jahr deutlich, dass die Haltungsbedingungen vieler Exoten einfach extrem schlecht sein müssen und einer behördlichen Kontrolle sicher nicht standhalten würden", erklärte Joachim Neumann vom NABU. Die Tiere, die in Leiferde aufgenommen werden, stammen aus Beschlagnahmungen der Behörden oder werden als Fundtiere gebracht.
NABU: Sachkundenachweis für Verkäufer würde helfen
Den Behörden sei nicht bekannt, wo und wie exotische Tiere gehalten werden, so die Naturschützer. Daher sei eine Kontrolle der Haltungsbedingungen in den meisten Fällen nicht möglich. "Die Einführung eine behördlichen Meldepflicht für Verkäufer und der Nachweis artspezifischer Sachkundenachweise würden diese Situation deutlich verbessern", sagte Neumann.
Zahl der Pflegetiere ging leicht zurück
Das Artenschutzzentrum des NABU betreute nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr insgesamt 3.656 Tiere aus 181 Arten. Die Zahl der Pflegetiere ging den Angaben zufolge leicht zurück. Die größte Gruppe stellten heimische Vögel mit 2.466 Tieren aus 95 Arten. Ein seltener Gast in Leiferde sei ein junger geschwächter Seeadler gewesen.