Anleger verklagen VW auf 8,2 Milliarden Euro
Am Montag ist die Verjährungsfrist für Schadenersatz-Ansprüche im Abgas-Skandal bei Volkswagen abgelaufen. Und allein an diesem Tag hat sich die Zahl der Anleger-Klagen noch einmal auf insgesamt 1.400 verdoppelt, wie das Landgericht Braunschweig nun mitgeteilt hat. Der Streitwert summiert sich damit mittlerweile auf rund 8,5 Milliarden Euro. Die Investoren werfen VW vor, seine Auskunftspflicht verletzt zu haben und zu spät über die millionenfache Manipulation von Abgaswerten bei Dieselmotoren informiert worden zu sein. Als der Wolfsburger Autobauer die Vorwürfe zugab, stürzte der Aktienwert ab - die Anleger machten Verluste.
Anleger von Privatperson bis zu Bundesland vertreten
Wie das Landgericht weiter mitteilte, sind unter den Klagen gebündelte Klagen institutioneller Anleger mit einem Streitwert von 30 Millionen, von 160 Anlegern mit 1,5 Milliarden Euro, von 565 Anlegern mit einem Streitwert von 550 Millionen Euro sowie von einer Investmentgesellschaft mit 45 Millionen. Zudem lägen Klagen des Bayerischen Pensionsfonds über 700.000 Euro, des Versorgungsfonds des Landes Baden-Württemberg über 1,1 Millionen Euro und des Sondervermögens Rücklagen des Landes Hessen über vier Millionen und der USA über 30 Millionen Euro vor. Es seien zudem zahlreiche Klagen privater Anleger und Gesellschaften eingegangen.
Klagen sollen in einem Monat vollständig erfasst sein
Noch sind die zuletzt eingereichten Klagen nicht vollständig erfasst, das Landgericht hofft aber, die Stapel in etwa vier Wochen abgearbeitet zu haben. Die Verhandlung mithilfe eines sogenannten Musterverfahrens soll frühestens im Oktober beginnen.