Ein Spielzeugauto steht auf Geldscheinen © Fotolia Foto: stadtratte

Zu viele Unfälle: Hier drohen höhere Kosten für die KfZ-Versicherung

Stand: 22.08.2024 08:41 Uhr

Zahlreiche Autofahrer in Niedersachsen müssen künftig wohl mehr bezahlen, um ihr Auto zu versichern. Die sogenannten Regionalklassen erhöhen sich etwa in Hannover und Lüneburg. Günstiger wird es unter anderem in Oldenburg.

Die Versicherungsbranche hat neue sogenannte Regionalklassen für Kfz-Versicherungen veröffentlicht. Diese gelten als ein Faktor dafür, wie teuer die Autoversicherung ist. Die Einstufung orientiert sich an Schäden, die Autofahrer aus einem bestimmten Zulassungsbezirk verursachen. Heißt: Verursachen Fahrer aus einer Region eher viele Schäden, wird es dort tendenziell teurer. Der umgekehrte Weg gilt aber auch: Weniger kostenintensive Unfälle lassen die Beiträge oft regional sinken.

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Folgen für rund 900.000 Autofahrer in Niedersachsen

In Niedersachsen sind etwa 900.000 Autofahrer und Autofahrerinnen von Änderungen an den Regionalklassen betroffen - positiv und negativ. Landesweit die beste Schadensbilanz erreicht laut Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) der Bezirk Lüchow-Dannenberg. Am umgekehrten Ende rangiert Hannover. Dort ist die Schadensbilanz am schlechtesten - mit der Folge, dass dort im Bezirk der Landeshauptstadt die Beiträge für viele Autofahrer, deren Fahrzeug dort registriert ist, nun steigen dürften. Verwunderlich ist diese Entwicklung laut den Experten nicht: Regionalklassen seien in Großstädten grundsätzlich tendenziell höher als in ländlichen Gebieten, da wegen der höheren Verkehrsdichte mehr Unfälle passieren, hieß es.

Kfz-Haftpflicht - in diesen Zulassungsbezirken wird es wohl teurer:

Hier könnte die Autoversicherung günstiger werden:

Was ist mit anderen Regionen in Niedersachsen?

Für die meisten der rund 4,3 Millionen Autofahrer in Niedersachsen soll sich laut GDV wenig ändern. Etwa jeder Zweite bleibe in der Kfz-Haftpflichtversicherung weiterhin in den niedrigsten Regionalklassen 1 bis 3 eingestuft, hieß es. Auch in den Kaskoversicherungen gebe es wenig Änderungen: Von den rund 3,9 Millionen Kaskoversicherten rutschten rund 660.000 in eine höhere Klasse; rund 250.000 in eine niedrigere Klasse.

Wann ändert sich der Preis der Kfz-Versicherung?

Für Neuverträge kann die neue Berechnungsgrundlage direkt Folgen haben: Versicherungsunternehmen können die Einstufungen demnach ab sofort anwenden. Für bestehende Verträge sind Beitragsanpassungen ab dem kommenden Versicherungsjahr möglich. Allerdings: Verbindlich sind die Regionalklassen für die Berechnung der Beiträge nicht. Über die Beitragshöhe entscheiden außerdem auch noch weitere Faktoren wie das Auto, das Nutzeralter und die Zeit ohne Unfall.

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