Zahl der gesprengten Geldautomaten geht in Niedersachsen zurück
In Niedersachsen sind in diesem Jahr bisher weniger Geldautomaten gesprengt worden als im Vorjahreszeitraum. Bis Mitte August hat sich die Zahl mehr als halbiert.
Laut Angaben von Innenministerin Daniela Behrens (SPD) zählte die Polizei bis Anfang dieser Woche 20 entsprechende Taten. Im gleichen Zeitraum 2022 waren es demnach 46 Geldautomaten-Sprengungen. Man sei auf einem guten Weg, sagte Behrens NDR Niedersachsen.
Sprengung von Geldautomaten nimmt ab: Lob für Polizei und Justiz
Unter anderem Polizei und Justiz hätten sich besser aufgestellt. Behrens verwies darauf, dass in der Justiz verstärkt entsprechenden Delikten nachgegangen werde. Anfang des Jahres wurde etwa in Osnabrück von der Staatsanwaltschaft eine Zentralstelle für Geldautomatendelikte eingerichtet. Die Innenministerin verwies zudem auf mehrere Fahndungserfolge der Polizei bei Geldautomatensprengungen in den vergangenen Monaten. Das schrecke Täter ab, betonte sie. Außerdem kontrollieren die Ermittler laut Innenministerium verstärkt Einfallstraßen aus den Niederlanden, wo die Täter meistens herkommen.
Sparkassenverband: Viele Geldautomaten besonders gepanzert
Auch die Banken würden die Automaten besser sichern, sagte ein Ministeriumssprecher. Laut Angaben des Sparkassenverbands sind viele Geldautomaten mittlerweile besonders gepanzert. Für besonders effektiv hält der Verband nächtliche Schließzeiten. Viele Automaten sind nachts - der bisherigen Haupttatzeit bei Geldautomatensprengungen - nicht mehr erreichbar. Das machen die Banken momentan freiwillig. Ob sie dazu künftig auch gesetzlich verpflichtet werden, wird aktuell in der Politik noch diskutiert.
17 Festnahmen in diesem Jahr
Zunächst hatte die "Neue Osnabrücker Zeitung" (NOZ) berichtet. Laut Angaben von Behrens gegenüber der Zeitung wurden diesem Jahr 17 Tatverdächtige nach erfolgten Sprengungen festgenommen worden. Zudem sei eine Serie von 18 Geldautomatensprengungen aufgeklärt worden.
Behrens: Sind in Niedersachsen bei Sicherheit auf gutem Weg
Die Ministerin hatte den Banken mehrmals Druck gemacht, Geldautomaten besser zu schützen. Auch ein entsprechendes Gesetz hatte sie bereits erwogen, die Polizeigewerkschaft hatte ebenfalls ein Gesetz gefordert. Dies sei weiterhin denkbar, sagte Behrens der NOZ. Sie setze auf einen "direkten Austausch" mit den Banken. Das Thema sei sicher noch nicht durch, "aber in Niedersachsen sind wir auf einem guten Weg", so ihr Fazit.