Polizeigewerkschaft fordert Gesetz, um Geldautomaten zu schützen
Die Zahl der Geldautomaten-Sprengungen in Deutschland ist laut der Deutschen Polizeigewerkschaft weiterhin auf Rekordniveau. Eines der Hauptziele der Täter ist Niedersachsen.
Bis zum Juni wurden laut Polizeigewerkschaft in diesem Jahr deutschlandweit 267 Geldautomaten gesprengt. Im Jahr 2021 waren es den Angaben zufolge 392 Fälle, 2022 waren es inklusive der Versuche mehr als 500. Im vergangenen Jahr wurden laut Innenministerium in Niedersachsen 68 Geldautomaten gesprengt, zuletzt wurden jedoch weniger Fälle in Niedersachsen gezählt. Nach wie vor seien Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen die Hauptziele der Täter, die meist aus den Niederlanden kämen.
Polizeigewerkschaft: Banken müssen mehr zum Schutz tun
Die Deutsche Polizeigewerkschaft fordert, dass Sparkassen und Banken mehr zum Schutz ihrer Geldautomaten tun müssen. Die Politik dürfe nicht nur auf freiwillige Maßnahmen setzen, sondern müsse die Geldinstitute gesetzlich dazu verpflichten. In den Niederlanden hätten sich die Fallzahlen gesprengter Automaten um 90 Prozent reduziert, seitdem ein Bargeldeinfärbesystem inklusive künstlicher DNA eingeführt worden sei.
Effektivere Möglichkeiten der Strafverfolgung
Darüber hinaus gäbe es der Polizeigewerkschaft zufolge effektivere Möglichkeiten der Strafverfolgung. Durch eine katalogisierte Erfassung der Individualnummern der Banknoten könnten die Geldflüsse dokumentiert werden, mit denen wiederum Rückschlüsse auf die Täter und Täterstrukturen möglich sind. Dies wäre laut der Gewerkschaft technisch möglich, da die Geldscheine ohnehin maschinell erfasst und gelesen werden. Den Banken würde solch eine Aufrüstung lediglich 15 Euro kosten, heiß es. Das Prinzip der Geldnachverfolgung sei in anderen Bereichen bereits unter dem Schlagwort "Follow the Money" erfolgreich.