Deutlich weniger Geldautomaten in Niedersachsen gesprengt
Der Kampf gegen Geldautomaten-Sprenger ist Thema bei der Innenministerkonferenz, die heute beginnt. Helfen strengere Vorgaben für Banken? Niedersachsens Innenministerin setzt eher auf Gespräche. Offenbar mit Erfolg.
Im ersten Halbjahr hat sich die Zahl der Sprengungen in Niedersachsen halbiert. Im Kampf gegen Automatensprenger sieht Daniela Behrens (SPD) erste Erfolge - weil Banken die Geldautomaten laut Niedersachsens Innenministerin besser schützen und die Polizei den Fahndungsdruck erhöht habe. Die Ministerin erklärte im Gespräch mit dem NDR in Niedersachsen: "Wir haben deutlich weniger Geldautomatensprengungen als im vergangenen Jahr." Ob der Trend damit gestoppt ist, lasse sich noch nicht sagen, "aber es hat sich was bewegt."
"Banken haben verstanden"
Im ersten halben Jahr sind in Niedersachsen 19 Geldautomaten gesprengt worden. Zum Vergleich: Im Vorjahreszeitraum waren es 38. Behrens hatte die Banken und Sparkassen in die Pflicht genommen und in mehreren Gesprächen gefordert, mehr gegen die Automatensprenger zu unternehmen. Jetzt sagt Behrens: "Ich habe das Gefühl, dass die Banken verstanden haben, dass sie was tun müssen."
Videokameras und nächtliche Schließzeiten
So hätten die Geldinstitute ihre Automaten effektiver gesichert, sagt Behrens. Um die Geldautomaten besser zu schützen, gibt es verschiedene Möglichkeiten: zum Beispiel mehr Videokameras und nächtliche Schließzeiten. Im Falle einer Sprengung setzen Geldinstitute auch Vernebelungstechnik ein. Außerdem werden Geldscheine mit Farbe markiert, damit die Täter das Bargeld nicht so leicht in Umlauf bringen können.
Behrens: Im Moment Dialog statt Gesetz
In der Diskussion ist weiter auch ein Gesetz, das Banken und Sparkassen dazu verpflichtet, mehr gegen die kriminellen Banden zu unternehmen - auch Innenministerin Behrens selbst hatte das vor Monaten ins Gespräch gebracht. Im Moment steht das nach ihren Worten nicht mehr ganz oben auf der Liste: "Ich finde, zum jetzigen Zeitpunkt ist es erforderlich, den Dialog mit den Banken zu führen." Gesetzliche Vorgaben sollte man nur machen, "wenn man das Gefühl hat, es bewegt sich nichts. Und in Niedersachsen bewegt sich was."
"Polizei macht ihren Job"
Nicht nur bei den Banken, auch bei der Polizei. Die Ermittler hätten die Zusammenarbeit mit Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden verstärkt, man habe die Fluchtkorridore der Automatensprenger mehr in den Blick genommen und auch einige Festnahmen verbucht. "Für die Polizei in Niedersachsen kann ich sagen: Die macht ihren Job", so Behrens. "Und die Banken sind auf dem Weg."