Geldautomaten: Zwingt bald ein Gesetz Banken zu mehr Schutz?
Wegen der Zunahme von Geldautomaten-Sprengungen erwägen mehrere Bundesländer, Banken per Gesetz zu besseren Schutzmaßnahmen zu verpflichten. Niedersachsen fordert dies schon länger.
Bereits nächste Woche soll es ein weiteres Treffen zwischen Innenministerin Daniela Behrens (SPD) und Vertretern der Banken geben. Das berichtet der NDR in Niedersachsen. Die Geldinstitute sollen dann berichten, was sie unternehmen, um ihre Geldautomaten zu schützen. Das Land fordert etwa die Möglichkeit, dass die Geldscheine in den Automaten im Fall eines Sprengstoffangriffs verklebt und somit unbrauchbar werden.
Behrens: Klare Erwartungshaltung an die Banken
Die Bankenwirtschaft habe sich zu einer Reihe von Maßnahmen verpflichtet, sagte Behrens am Dienstag. Sie habe daher "die klare Erwartungshaltung, dass die Banken diese Selbstverpflichtung sehr ernst nehmen und auch entsprechend handeln." Wenn sich in aus den Gesprächen ergebe, dass die Banken dies nicht im "ausreichenden Maße" umsetzen, "werden wir sehr zeitnah über entsprechende gesetzliche Vorgaben an die Banken reden müssen", kündigte Behrens an.
Sparkassenverband: Verkleben aktuell keine Lösung
Nach dem jüngsten Treffen Ende Februar hatte der Sparkassenverband Niedersachsen angekündigt, seine 2.150 Geldautomaten "zeitnah" nachzurüsten. Dabei geht es etwa um Farbpatronen und Vernebelungstechnik. Eine weitere Möglichkeit sei auch, die Schließung von Automaten in der Nacht. Der Landes-Sparkassenverband betonte am Dienstag gegenüber dem NDR, dass man an dem Thema dran sei. Geldscheine im Falle eines Sprengstoffangriffs zu verkleben sei derzeit keine Lösung, hieß es. Dies liege daran, weil bislang nicht geklärt sei, ob die Banken im Zweifel das Geld von der Bundesbank erstattet bekommen.
Justizministerin: "Unkalkulierbare Gefahr für Bevölkerung"
Ende Januar hatte bereits Niedersachsens Justizministerin Kathrin Wahlmann die Unternehmen zum Einbau von Sicherheitssystemen aufgefordert. Die SPD-Politikerin sprach angesichts der zunehmenden eingesetzten Festsprengstoffen mit hoher Sprengkraft von einer "unkalkulierbaren Gefahr für die Bevölkerung". Sollten die Banken und Sparkassen "nicht zeitnah aktiv werden, müssen sie durch gesetzgeberische Maßnahmen zum Handeln gezwungen werden", sagte Wahlmann damals.