Wolf reißt Damwild direkt neben Wald-Kindergarten
Ein Wolf hat in der Nacht zu Samstag zwischen Nettelkamp und Klein London (beides Landkreis Uelzen) unweit eines DRK-Kindergartens gejagt. Das Raubtier gehört zum Leben der Kinder dazu.
Der Wald-Kindergarten des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) befindet sich rund 200 Meter von einem Damwild-Gehege entfernt, in dem es offenbar zu dem Angriff kam. Der Wolf tötete fünf Tiere, die Besitzer mussten zwei weitere Tiere, die schwer verletzt waren, töten. Sie vermuten, dass der Wolf über den 1,80 Meter hohen Zaun gesprungen war. Derzeit steht noch ein DNA-Test aus, der klären soll, ob es sich tatsächlich um einen Wolfsangriff handelt. Ein Wolfsberater hatte das aber wohl bereits versichert.
NABU: Menschen Umgang mit Wildtieren beibringen
Der jetzige Vorfall verunsichert einige Eltern: Ein Vater sagte gegenüber dem NDR Niedersachsen, er habe zwar keine panische Angst, aber ein mulmiges Gefühl. Das kann Frederik Eggers vom NABU Niedersachsen nachvollziehen: Wahrscheinlich habe man über die Jahre verlernt, was es bedeute, wenn Wölfe oder überhaupt Wildtiere in der Nähe seien. Man müsse die Menschen wieder an die Natur heranführen und ihnen den Umgang mit Wildtieren beibringen.
Uelzen: Wolf gehört zum Alltag der Kinder
Das DRK wolle sich mit der Landwirtschaftskammer beraten, sagte eine Sprecherin dem NDR Niedersachsen. Das Thema Wolf gehört bereits in allen Kindergärten des DRK im Landkreis Uelzen zum Alltag dazu. Beispielsweise haben die Kinder seit ein paar Jahren Trillerpfeifen dabei, um einen Wolf im Notfall verscheuchen zu können. Zudem werden die Kinder für das Thema sensibilisiert - auch durch Besuche von Wolfsberatern.
Suderburg nach Wolfsangriff verunsichert
Erst vor zwei Wochen hatten Wölfe in Suderburg (ebenfalls Landkreis Uelzen) eine große Schafherde angegriffen und einige Tiere gerissen. Von den 400 Schafen starben fünf. Laut Landrat Heiko Blume (CDU) fühlten sich die Bürgerinnen und Bürger in Suderburg verunsichert und von der Landespolitik nicht wahrgenommen. Er lud deshalb Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) nach Suderburg ein. Doch Weil lehnte die Einladung ab.