Ein Wolf in einem Wildpark-Gehege. © NDR Foto: Sven Glagow

Wolfsrisse verunsichern Bürger in Suderburg - Einladung an Weil

Stand: 28.03.2023 21:06 Uhr

Uelzens Landrat Heiko Blume (CDU) fühlt sich beim Thema Wolf alleingelassen. Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) lehnte seine Einladung nach Suderburg ab. Das kritisiert die niedersächsische CDU.

In Suderburg hatten Wölfe vor rund zwei Wochen eine große Schafherde angegriffen und einige Tiere gerissen. Von den 400 Schafen starben fünf. Die Herde entkam von der Weide, verängstigte Tiere rannten durch den Ort. Laut Landrat Heiko Blume fühlten sich die Bürgerinnen und Bürger in Suderburg verunsichert und von der Landespolitik nicht wahrgenommen. Weil könne sich ein Bild der Lage vor Ort machen und mit Betroffenen sprechen.

VIDEO: Suderburg: Wölfe greifen Schafherde an (17.03.2023) (2 Min)

Ministerpräsident Weil lehnt Einladung ab

Doch die Staatskanzlei sagte ab. Weil werde der Einladung nicht folgen, teilte die Staatskanzlei auf NDR Anfrage mit. Die Problematik rund um das Thema Wolf sei bekannt. Die Landesregierung suche auch nach Lösungen. Man sehe den Bund und die Europäische Union in der Pflicht, sagte eine Sprecherin der Landesregierung gegenüber dem NDR in Niedersachsen.

CDU kritisiert Absage von Stephan Weil

"Wenn ein Landrat sich hilfesuchend an den Ministerpräsidenten wendet, muss man davon ausgehen, dass dieser die Sorgen und Nöte eines kommunalen Verwaltungschefs ernst nimmt", sagte der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion Sebastian Lechner. Der Ministerpräsident müsse bei der Bundesregierung und besonders bei Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) darauf drängen, dass diese endlich den günstigen Erhaltungszustand bei der EU beantragen. "Wenn die EU diesen feststellt, können wir endlich zu einer Regulierung des Wolfes durch die Jagd kommen und so zu einem vernünftigen Zusammenleben zwischen Mensch und Wolf kommen", so Lechner.

Aktionsbündnis fordert gezielte Entnahme von Wölfen

Unterstützung bekommen die Suderburger auch vom "Aktionsbündnis Aktives Wolfsmanagement", einem Zusammenschluss diverser landwirtschaftlicher Verbände und Interessensvertretungen. Das Bündnis hatte zu Beginn der Woche die Forderung nach einer Obergrenze für Wölfe in Niedersachsen bekräftigt. Vor allem auf dem Land gebe es immer mehr Berichte über Begegnungen von Mensch und Wolf, hieß es. Die ländliche Bevölkerung sei "zunehmend beunruhigt, wenn Wölfe ohne Scheu nah an Wohngebiete kommen", sagte Jörn Ehlers vom "Aktionsbündnis Aktives Wolfsmanagement" laut einer Mitteilung des Landvolks Niedersachsen vom Montag. Ehlers forderte, auffällige Wölfe schnell und unbürokratisch zu schießen. Man müsse dem Wolf die Scheu vor dem Menschen wieder vermitteln, erklärte Ehlers.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Lüneburg | 28.03.2023 | 15:00 Uhr

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