Verwaltungsgericht Hannover stoppt vorerst Abschuss von Wolf
Das Verwaltungsgericht Hannover hat den Abschuss eines Wolfes am Mittwoch gestoppt. Grund ist nach Angaben des Gerichts ein Eilantrag von Naturschützern des Vereins Freundeskreis freilebender Wölfe.
Bis zu einem endgültigen Beschluss über den Eilantrag dürften keine vollendeten Tatsachen geschaffen werden, teilte das Gericht mit. Wann genau die Entscheidung über den Antrag fallen wird, steht noch nicht fest. Die Naturschützer würden den Aufschub als Teilerfolg werten, sagte Hendrik Spieß vom Freundeskreis freilebender Wölfe NDR Niedersachsen.
Meyer drängt auf regionales Bestandsmanagement
Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) erklärte, dass gegen einen Wolfsabschuss geklagt werden könne, sei in einem Rechtsstaat gutes Recht. Man müsse jedoch endlich wegkommen von gerichtlichen Einzelentscheidungen. Daher sei es wichtig, Abschüsse durch ein regional differenzierte Bestandsmanagement zu erleichtern, für das sich Niedersachsen einsetzt. Auf einer Umweltministerkonferenz im November soll ein entsprechender Vorschlag von Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) beschlossen werden. "Unser Ziel ist es, rechtssichere, einfachere, unbürokratische Möglichkeiten für die Entnahme von Wölfen zu ermöglichen", so Meyer.
Mehrere Wolfsrisse rund um Hannover
Die Region Hannover hatte vor einem Monat den Abschuss eines Wolfes und weiterer Mitglieder seines Rudels genehmigt. Zuletzt hatten sich Wolfsrisse im Umland von Hannover gehäuft - etwa in Burgwedel oder am Steinhuder Meer. Nach dem Abschuss eines Tieres in der Region Hannover galt laut Gericht zunächst eine zweiwöchige Schonfrist, in der kein weiterer Wolf geschossen werden durfte.