Tod im Hochwasser: Wildtierpopulation wohl über Jahre geschwächt
Rehe, Hasen, Igel, Füchse und Dachse: Zahlreiche Wildtiere sind in Folge des Hochwassers im Landkreis Verden verendet. Bis einzelne Populationen sich erholen, wird es wohl dauern.
Die Jägerschaft Verden hält sogar mehrere Jahre für möglich. Je nach Tierart sei der Zeitraum unterschiedlich lang, so Kreisjägermeister Hilmar Kruse. Genaue Angaben darüber, wie viele Wildtiere in der Region ertrunken oder aus Entkräftung verendet sind, können die Jäger nicht machen - und sind auch nicht mehr zu erwarten. Etliche tote Tiere seien vermutlich mit der Strömung der Weser abgetrieben, sagte Kruse. Zudem seien weiterhin nicht alle Bereiche abgesucht worden.
Fast 70 tote Rehe bei Achim entdeckt
Allein bei Achim wurden 68 tote Rehe eingesammelt. Die meisten Kadaver seien in der Marsch in Achim-Bierden gefunden worden, sagte Jagdpächter Christian Marquardt. Dort könne man von einem Totalausfall sprechen. Für den Tod der Wildtiere sehen Jäger neben dem Hochwasser auch das Verhalten von Menschen als Grund. Viele Tiere hätten keine sicheren Rückzugsorte finden können, auch weil sie immer wieder von Spaziergängerinnen und Spaziergängern mit und ohne Hunde aufgescheucht worden seien. Die Jägerschaft Verden will sich laut Kruse nun dafür einsetzen, dass bei ähnlichen Hochwasserlagen künftig ein zügigeres Betretungsverbot verhängt wird.