Silvester: Einsatzkräfte bereiten sich auf Übergriffe vor
Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste in Niedersachsen rechnen in der Silvesternacht wieder mit Übergriffen auf Einsatzkräfte. Im Zweifel werde man Polizeischutz anfordern, heißt es in Laatzen.
Die Feuerwehr habe ein Einsatzkonzept mit der Polizei Hannover abgestimmt, sagte Sebastian Osterwald, Stadtbrandmeister in Laatzen in der Region Hannover, dem NDR Niedersachsen. Man werde natürlich da, wo es brennt, hinfahren. Aber: "Es gibt Bereiche, wo wir unter Umständen nur mit Polizeischutz hinfahren", so Osterwald. In Laatzen wurden vor einem Jahr Feuerwehrleute bei Löscharbeiten von mehreren Menschen massiv bedroht.
Drastischer Anstieg der Gewalt
Man bereite sich landesweit "sorgfältig und umfassend" auf die Silvesternacht vor, heißt es aus dem niedersächsischen Innenministerium. Auch im Gesamtjahr 2024 zeichnet sich demnach ein Anstieg der Übergriffe auf Einsatzkräfte ab. Vor allem Polizeibeamte werden Opfer - Feuerwehr- und andere Rettungskräfte im Vergleich deutlich seltener. Konkrete Zahlen für 2024 liegen demnach noch nicht vor. 2023 wurden nach Angaben des Ministeriums 4.467 Gewaltdelikte gegen Einsatzkräfte verzeichnet. Binnen sechs Jahren sei die Gewaltkriminalität gegen Einsatzkräfte damit um rund 40 Prozent gestiegen.
Attacken erleben Helfer hauptsächlich in Städten
Die hauptberuflichen Feuerwehren und Rettungsdienste verstärkten angesichts der Erfahrungen der Vorjahre das Personal in den Feuer- und Rettungswachen, kündigte das Innenministerium an. Nach Einschätzung des Deutschen Roten Kreuzes sind erfahrungsgemäß besonders die Städte betroffen. Die Gewerkschaft der Polizei erklärte, auf die Einsätze in der Silvesternacht sei die Polizei gut vorbereitet und könne auf mögliche Angriffe oder Ausschreitungen "schnell und zielgerichtet" reagieren.
Emsland wirbt für mehr Respekt
Im Emsland werben mehrere "Blaulicht-Organisationen" mit Fotos und markanten Aussagen für mehr Respekt. 18 Freiwillige haben sich dafür in Uniform fotografieren lassen und von ihren teilweise verstörenden Erlebnissen im Einsatz berichtet. Die Motive sind am Straßenrand von Land- und Bundesstraßen im gesamten Emsland und in den sozialen Medien zu sehen.