Rüttelt die EU am Schutzstatus für den Wolf?
Der Wolf hat sich teilweise wieder ausgebreitet - auch in Niedersachsen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) hat sich nun offen für eine Absenkung des Schutzstatus' der Tiere gezeigt.
"Es ist richtig, dass die gefährdete Art geschützt werden muss. Aber wenn in bestimmten Regionen die Art nicht mehr gefährdet ist, müssen wir auch anders mit dem Wolf umgehen und ihn zum Beispiel bejagen", sagte sie am Dienstag in München. Zwar sei der Schutz des Wolfes völkerrechtlich geregelt und dieser basiere auf den vorgelegten Zahlen zur Populationsentwicklung der Wölfe - es müsse aber auch die Lebenswirklichkeit der Menschen vor Ort beachtet werden. Die Populationsdichte des Wolfes sei im Ruhrgebiet eine andere als etwa in den ländlichen Regionen in Bayern oder in Niedersachsen, sagte von der Leyen. Die EU-Kommission werde eine andere Herangehensweise vorschlagen, aktuell würden aber noch Daten aus den Mitgliedsstaaten gesammelt. Die Kommissionspräsidentin appellierte an die EU-Staaten, ihre Daten zu den Wölfen zu übermitteln, "damit wir dann auch die Auslegung der Gesetze anpassen können".
Wolf reißt Pony von Kommissionspräsidentin
Wölfe haben derzeit nach EU- und Bundesrecht einen hohen Schutzstatus, der aufgrund größerer Populationen allerdings in einigen Regionen angezweifelt wird. Auch in Niedersachsen gibt es aufgrund von Wolfsrissen immer wieder Proteste und Demonstrationen. Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) strebt einen erleichterten Abschuss von "Problemwölfen" an. Unterdessen hat Bayern zum 1. Mai eine eigene Verordnung erlassen, die einen leichteren Abschuss von Wölfen erlaubt, etwa wenn sie sich Menschen auf unter 30 Meter nähern. Naturschützer klagen gegen diese Regelung. Von der Leyen selbst war im Jahr 2022 von dem Thema betroffen - ein Wolf hatte ihr Pony auf einer Koppel in Burgdorf in der Region Hannover gerissen.