Wolf und Weidetiere: 3.000 demonstrieren in Aurich
In Aurich haben am Samstagabend laut Zählung der Polizei rund 3.000 Menschen gegen die aktuelle Wolfspolitik protestiert. Die Polizei hatte sich auf einen Großeinsatz vorbereitet. Auch zwei kleinere Gegendemos gab es.
Zu der Demonstration hatten die Verbände Land schafft Verbindung (LsV) Ostfriesland und der Friesische Verband für Naturschutz (FVN) aufgerufen. Sie fordern eine wolfsfreie Zone an der Küste, um die Deichschafe zu schützen. Vor der Sparkassen-Arena sprachen unter anderem Schäfer, Landwirte und Politiker auf einer Kundgebung. Vor der Demonstration hatte es eine Sternfahrt mit Treckern geben, sie waren aus Emden Leer und Wittmund nach Aurich gekommen. Etwa 250 Trecker waren laut Polizei in Aurich unterwegs.
Organisatoren sehen Weidetierhaltung durch Wölfe gefährdet
Organisator und Tierarzt Hansjörg Heeren sagte dem NDR in Niedersachsen, er hoffe, dass von der Aktion ein Signal an die Politik ausgehe. Er forderte Gesetzesänderungen. Der Protest stand unter dem Motto: "Wölfe in Ost/Friesland, können wir uns das leisten? Wir sagen NEIN!" Die Organisatoren sehen die Sicherheit der Weidetiere an der ostfriesischen Küste durch den strengen Schutz des Wolfes gefährdet. Nach der aktuellen Gesetzeslage dürfen einzelne Wölfe von Behörden nur in Ausnahmen zum Abschuss freigegeben werden, zum Beispiel, wenn sie trotz wolfsabweisender Zäune mehrfach Weidetiere gerissen haben.
Auch Tierschützer demonstrieren in Aurich
Die "Ostfriesen gegen Tierleid" hatten zu einer Gegenveranstaltung aufgerufen, zu der nach NDR Informationen etwa 30 Menschen kamen. Sie argumentieren, dass jedes Tier schützenswert sei - auch der Wolf. Außerdem versammelten sich Unterstützer der Antifaschistischen Aktion Rhauderfehn. Sie hatten im Vorfeld die Sorge geäußert, dass die Aktion von Rechtsextremen unterwandert werden könnte.