Julia Willie Hamburg (Grüne) im Sommerinterview des NDR. © NDR
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AUDIO: Kultusministerin: "Wir verlieren keine Lehrer mehr nach Hamburg" (5 Min)

Schulstart in Niedersachsen: Mehr Lehrer, aber auch mehr Schüler

Stand: 05.08.2024 21:41 Uhr

In Niedersachsen hat am Montag das neue Schuljahr begonnen. Laut Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) gibt es an den Schulen so viel Personal wie nie. Aber auch die Schülerzahlen steigen weiter.

Für mehr als 840.000 Schülerinnen und Schüler an den öffentlichen allgemeinbildenden Schulen hat am 5. August der Unterricht begonnen. Das sind rund 19.000 mehr als im Vorjahr, wie das Kultusministerium am Freitag in Hannover mitteilte. Rund 82.000 Kinder werden am 10. August eingeschult. Im vergangenen Jahr waren es mit insgesamt 80.871 Erstklässlerinnen und Erstklässlern etwas weniger. Gründe dafür sind nach Angaben des Kultusministeriums steigende Geburtenzahlen und Zuwanderung. Auch für die kommenden Schuljahre sei mit steigenden Zahlen zu rechnen, teilte Kultusministerin Hamburg mit.

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Mehr Neueinstellungen als ausscheidende Lehrkräfte

Mit den steigenden Schülerzahlen wächst auch der Bedarf an Lehrkräften an Niedersachsens Schulen. Zum Beginn des neuen Schuljahres werden zunächst 1.220 neue Lehrkräfte ihren Dienst an den öffentlichen allgemeinbildenden Schulen antreten, wie das Kultusministerium im Voraus mitteilte. Seit Jahresbeginn seien 2.191 neue Lehrerinnen und Lehrer eingestellt worden. Damit übersteige die Zahl der Neueinstellungen die der Abgänge um rund 400. "Nie zuvor hatten wir so viel Personal an unseren Schulen", sagte Hamburg. Auch nach dem Beginn des Schuljahres würden weitere Lehrkräfte eingestellt. "Jede weitere Lehrkraft hilft uns angesichts steigender Schülerzahlen, dem Abwärtstrend entgegenzuwirken", so Hamburg.

Land will über 2.000 weitere Stellen bereitstellen

Mit dem Haushaltsentwurf 2025 will das Land 2.460 zusätzliche Stellen zur Verfügung stellen. Damit könne mehr Lehrkräften, die ihren Vorbereitungsdienst in Niedersachsen oder anderen Bundesländern absolvieren, ein Einstellungsangebot gemacht werden, hieß es. Um den Beruf attraktiver zu machen, hat die Landesregierung zudem die Besoldung von Grund-, Haupt- und Realschullehrern in Niedersachsen angehoben: Seit 1. August bekommen sie ein genauso hohes Einstiegsgehalt wie ihre Kolleginnen und Kollegen an Gymnasien.

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Neue Maßnahmen für mehr Bildungsgerechtigkeit

Um die vorhandenen Lehrerinnen und Lehrer dort einzusetzen, wo sie gebraucht werden, greift ab diesem Jahr der Sozialindex. Anhand der Indikatoren Armut und Migration wurden rund 390 Schulen in Niedersachsen ausgewählt, die im Rahmen des "Startchancen-Programms" mit Geld vom Bund unterstützt werden. Damit können beispielsweise Schulsozialarbeiter eingestellt oder spezielle Projekte entwickelt werden. Ziel sei es, die rund 120.000 Kinder und Jugendlichen an den ausgewählten Schulen gut für die Zukunft vorzubereiten, so das Ministerium. Außerdem legt die Landesregierung einen Fokus auf die Grundschulen. Mit der Lernzeit "Sichere Basis" sollen die sprachlichen und mathematischen, aber auch die sozialen Kompetenzen der Grundschulkinder gestärkt werden. Dazu werde die Stundenzahl schrittweise um insgesamt drei Stunden erhöht, so das Ministerium.

Ganztagsschulen mit flexibleren Abholzeiten

Eine weitere Neuerung: Ganztagsschulen können an Tagen mit einem offenen Angebot zusätzlich zu den bereits bestehenden Abholzeiten weitere Zeiten einführen. Mit den flexiblen Abholzeiten leiste das Land einen wichtigen Beitrag zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf und ermögliche den Kindern "gerade zu Beginn ihrer Schulzeit eine bessere Balance zwischen Schule und Freizeit", so Hamburg. Zum Beginn des Schuljahres 2024/25 wurden demnach 41 neue Ganztagsschulen genehmigt. Damit sind 75 Prozent aller öffentlichen weiterführenden Schulen Ganztagsschulen, bei den Grundschulen sind es 70 Prozent.

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Dieses Thema im Programm:

NDR Info | 05.08.2024 | 16:00 Uhr

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