Neubau-Wohnungen oft deutlich teurer als Altbauten
Neubau-Wohnungen waren 2022 teils fast doppelt so teuer wie Altbau-Wohnungen. Das zeigt der aktuelle Postbank-Wohnatlas. Regional gibt es in Niedersachsen aber große Unterschiede.
In der Studie haben Experten des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts untersucht, wie sich die Immobilienpreise in den 401 deutschen Landkreisen und kreisfreien Städten 2022 im Vergleich zum Vorjahr entwickelt haben. Demnach kostete eine nach 2020 fertiggestellte Immobilie in Großstädten teilweise fast doppelt so viel wie eine vergleichbare Bestandsimmobilie. Im bundesweiten Mittel zahlten Käufer für eine 70 Quadratmeter große Neubau-Wohnung 115.278 Euro mehr als für eine gleichgroße Wohnung aus dem Bestand.
Nachfrage nach Neubauten wächst
Der Grund für den Trend: Die Nachfrage nach Neubau-Wohnungen ist deutlich gewachsen. Immobilienexperten zufolge sind energieeffiziente Neubauten vor allem aufgrund von gestiegenen Energie- und Lebenshaltungskosten für viele potentielle Wohnungskäufer interessant. Eine Rolle spiele auch, dass dort teure Renovierungen zunächst nicht notwendig seien, so die Experten.
Auf den ostfriesischen Inseln sind Altbauten teurer
In einigen niedersächsischen Gegenden fällt die Differenz zwischen Alt- und Neubau jedoch vergleichsweise gering aus – etwa in den Landkreisen Leer, Wittmund, Friesland und Vechta. Im Landkreis Vechta beispielsweise kostet eine Neubau-Wohnung mit 70 Quadratmetern etwa 44.000 Euro mehr als eine vergleichbare Bestandswohnung. Auf den ostfriesischen Inseln sind Wohnungen in Neubauten im Schnitt sogar günstiger, weil sie häufig nicht so attraktiv liegen wie Altbau-Wohnungen. So zahlten Käufer für eine vor 2020 fertiggestellte Wohnung im Landkreis Aurich mit den Inseln Langeoog und Spiekeroog durchschnittlich 12.443 Euro mehr als für einen gleichgroßen Neubau.