Nach Weihnachtshochwasser: Niedersachsen will Schutz verbessern

Stand: 28.05.2024 11:21 Uhr

Das Land Niedersachsen stellt 43 Millionen Euro für den Hochwasserschutz bereit. Mehr als 100 Projekte, darunter Deiche, Überschwemmungsflächen und ein Frühwarnsystem sollen so finanziert werden.

Unter anderem in den Landkreisen Lüchow-Dannenberg, Lüneburg und Friesland sollen etwa Deiche gebaut oder verstärkt werden. Bei Bleckede und Gorleben sollen Deiche hingegen verlegt werden, um dem Wasser mehr Raum zu geben und so den Pegelstand senken. Auch für Hochwasserrückhaltebecken und Schöpfwerke sind Gelder vorgesehen. "Die Klimakrise wartet nicht. Wir wollen schneller werden", sagte Umweltminister Christian Meyer (Grüne) mit Blick auf die langjährigen Genehmigungsverfahren zum Beispiel beim Deichbau.

Weitere Informationen
Die Wiesen am Fluss Aller bei Verden sind überflutet. © picture alliance/dpa Foto: Sina Schuldt

Experten: Hochwasser wie zum Jahreswechsel künftig wohl häufiger

Statistisch war es kein Jahrhundertereignis: Ein solches Naturereignis komme in Niedersachsen alle fünf bis 20 Jahre vor. (13.05.2024) mehr

Deutlich mehr Personal für Küsten- und Hochwasserschutz

Angesichts einer Erwärmung von 1,7 Grad in Niedersachsen, Dürren im Sommer und mehr Starkregen-Ereignissen müsse das Land reagieren. "Wir werden unsere Kommunen auf diese veränderte Katastrophenlage vorbereiten müssen", sagte Meyer am Montag. Geplant sind demnach auch regionale Hochwasserpartnerschaften. Zudem will das Land personell aufrüsten: Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) erhält laut Meyer 400 unbefristete Stellen insbesondere für den Küsten- und Hochwasserschutz. Zuvor war die Zahl der unbefristeten Stellen auf 200 begrenzt.

CDU reichen Investitionen nicht aus

Der CDU-Landtagsfraktion gehen die Investitionspläne dagegen nicht weit genug. Sie fordert mehr Geld für den Hochwasserschutz: 60 Millionen müssten investiert werden - und der Schutz der Menschen solle Vorrang vor "Naturschutz und anderen konkurrierenden Interessen" haben, so die CDU.

Schäden im dreistelligen Millionenbereich

Große Teile Niedersachsens waren infolge des sogenannten Weihnachtshochwassers überflutet. Tausende Helfer waren im Einsatz und verhinderten Schlimmeres. Nach einer ersten vorläufigen Bilanz des Innenministeriums hatte das Hochwasser Schäden in Höhe von 161 Millionen Euro verursacht.

Weitere Informationen
Gärten von Häusern in Horneburg sind überschwemmt. © Hellwig TV Elbnews Produktion

Lühe-Hochwasser: Landkreis plant besseren Hochwasserschutz

Die Meldeketten sollen schneller und die Kooperation zwischen Deichverbänden und Feuerwehren gestärkt werden. (29.02.2024) mehr

Blick auf die teilweise unter Wasser stehende Altstadt von Verden an der Aller. © dpa

Hochwasser in Niedersachsen: Diese Lehren ziehen Land und Kommunen

Umweltminister Meyer kündigte an, mehr Geld und Personal in die Instandsetzung der Deiche zu investieren. (15.01.2024) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 28.05.2024 | 06:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Hochwasser

Mehr Nachrichten aus Niedersachsen

Einsatzkräfte von Rettungsdiensten sind im Einsatz auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg. Auf dem Weihnachtsmarkt ist ein Autofahrer in eine Menschengruppe gefahren. © Dörthe Hein/dpa-Zentralbild/dpa

Neunjähriger aus Niedersachsen stirbt bei Anschlag in Magdeburg

Das Kind kam nach NDR Informationen aus Warle im Landkreis Wolfenbüttel. Der jüngere Bruder des Jungen wurde leicht verletzt. mehr