Experten: Hochwasser wie zum Jahreswechsel künftig wohl häufiger
Das Winter-Hochwasser zum Jahreswechsel mit Rekordwasserständen hat in Niedersachsen Schäden von mehr als 160 Millionen Euro verursacht. Ein Jahrhundertereignis war es aber laut Statistik nicht.
Das geht aus vorläufigen Daten des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) zu Abflussmengen an mehreren Pegeln hervor. Das Winter-Hochwasser hatte demnach an den meisten betroffenen Orten in Niedersachsen eine Größenordnung, wie es statistisch alle fünf bis 20 Jahre vorkommt. Zum Teil fielen die Abflussmengen an einigen Messstellen auch größer aus - etwa an der Aller bei Verden. Dort werde ein solches Hochwasserereignis der Statistik zufolge nur alle 50 bis 60 Jahre erwartet.
13 Pegel mit Rekordständen
Nach den vorläufigen NLWKN-Daten wurden landesweit an 13 Pegeln die höchsten bislang gemessenen Wasserstände übertroffen. "Nach den derzeitigen Erkenntnissen hat es sich nicht um ein Jahrhunderthochwasser gehandelt", teilte der Landesbetrieb auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit. Die statistische Auswertung dauere aber noch an, einzelne Angaben zu Jährlichkeiten könnten sich noch ändern, hieß es. Bei sogenannten Jährlichkeiten handelt es sich um die statistische Eintrittswahrscheinlichkeit für ein Hochwasser mit einer bestimmten Abflussmenge an einem Ort.
Extremwetter in kürzeren Abständen
Da es sich um eine rein statistische Größe handelt, sagt die Jährlichkeit allerdings nichts über das Jahr des Eintritts eines Hochwassers aus. Das Umweltministerium weist darauf hin, dass sich Hochwasserereignisse durch die Klimaerwärmung verschärfen dürften. Die Intensität und die Häufigkeit solcher Ereignisse nehme zu, heißt es. Das Hochwasser hatte nach einer ersten vorläufigen Bilanz des Innenministeriums Schäden in Höhe von 161 Millionen Euro verursacht.