NATO-Manöver "Wettiner Heide" in Hannovers Norden ist beendet

Stand: 12.05.2023 21:44 Uhr

Das elftägige Manöver "Wettinger Heide" ist beendet. Die 400 Soldatinnen und Soldaten, die im Rahmen der NATO-Übung tagelang in Kleinburgwedel stationiert waren, sind wieder abgezogen.

von Torben Hildebrandt

Luftaufnahme von Kleinburgwedel (Region Hannover). © NDR
Auch auf dem Schützenplatz Kleinburgwedel war die Bundeswehr sichtbar. In dem Dorf leben rund 2.500 Einwohnerinnen und Einwohner.

Die Rekruten der Bundeswehr hatten in Kleinburgwedel (Region Hannover) für den Ernstfall Abläufe bei der Beschaffung von Nachschub trainiert. Logistiker aus Thüringen und Sachsen hatten dafür gesorgt, dass "Nachschub an die Front" kommt. Auch auf dem Schützenplatz, Mitten im Ort, war die Bundeswehr sichtbar. Solche Manöver im öffentlichen Raum sind zwar selten, doch seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine rücken die Verteidigung des eigenen Landes und die NATO-Speerspitze wieder mehr in den Blick.

Ein Bundeswehr-Soldat macht bei NATO-Übung in Kleinburgwedel Liegestützen. © NDR
Ein Bundeswehr-Soldat beim Training in der alten Gärtnerei Kleinburgwedel.

Die am Manöver beteiligten Soldatinnen und Soldaten gehören zur schnellen Eingreiftruppe der NATO. Wenn was passiert, müssen sie zuerst los. Bei der sogenannten Very High Readiness Joint Task Force (Einsatzgruppe mit sehr hoher Einsatzbereitschaft) - kurz VJTF - hat Deutschland dieses Jahr eine führende Rolle. Diese Kräfte sind im Ernstfall innerhalb von 48 bis 72 Stunden einsatzbereit. Beim Manöver waren unter anderem Artillerie, Pioniere und Versorger dabei. Die Aufgabe der Einheit: Stärke zeigen und die NATO und ihre Mitgliedsstaaten verteidigen. Auf dem Truppenübungsplatz Bergen fanden Schießtrainings statt.

Kosten des Manövers liegen bei rund 100.000 Euro

Teile des Manövers spielten sich im öffentlichen Raum ab, konkret neben Kleinburgwedel auch in Großburgwedel und Thönse in der Region Hannover. Dort nutzte die Truppe Gewerbehallen und das Gelände einer Biogasanlage. Dabei handelte es sich um die Versorger, die im Ernstfall für den Nachschub zuständig sind. Sie mussten sich darum kümmern, dass beispielsweise Fahrzeugteile, Diesel oder Lebensmittel in die Kampfgebiete kamen. Die Kosten für das zweiwöchige Manöver liegen laut Bundeswehr bei rund 100.000 Euro - inklusive Mieten, Schadenersatz für mögliche Schäden, Müll-Entsorgung oder Toilettencontainer.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Funkbilder - der Tag | 10.05.2023 | 16:00 Uhr

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