Ministerin ruft wegen Waldbrandgefahr zur Vorsicht auf
Forstministerin Miriam Staudte (Grüne) hat Waldbesucher zur Vorsicht aufgerufen. Die Waldbrandgefahr in Niedersachsen soll laut Wetterdienst in den nächsten Tagen sinken.
Wegen der hohen Brandgefahr hat Niedersachsens Forstministerin Miriam Staudte Waldbesucher zur Vorsicht aufgerufen. "Niemals zuvor war es wichtiger, auf unseren Wald als Klimaschützer und CO2-Speicher, aber auch als wunderbaren Ort der Erholung achtzugeben", sagte die Grünen-Politikerin in einer Mitteilung am Donnerstag. Sie appellierte, keine offenen Feuer zu machen oder Zigaretten in den Wald zu werfen. Auch achtlos entsorgte Grillkohle könne für den zündenden Funken sorgen. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) besteht am Freitag in vereinzelten Regionen in Niedersachsen die zweithöchste Warnstufe für Waldbrände. Am Samstag soll diese Gefahr etwas sinken, am Sonntag und Montag wieder steigen.
Besondere Waldbrandgefahr in der Grafschaft Bentheim
Die Grafschaft Bentheim hatte am Montag angesichts der Trockenheit "den Beginn einer Zeit besonderer Brandgefahr" ausgerufen. Demnach gilt in dem Landkreis ab sofort ein Verbot von offenem Feuer in der Nähe oder innerhalb von Wäldern, Mooren und Heidegebieten. In diesen Gebieten dürfen Wege und Straßen nicht verlassen werden, sonst drohen Bußgelder.
Böden in Niedersachsen sind ausgetrocknet
Ursache für die Entwicklung, die auch mehrere andere Bundesländer trifft, ist das Wetter. Im Frühjahr habe es zwar mehr geregnet als in den Vorjahren, doch inzwischen seit gut zwei Wochen nicht mehr, sagte Helmut Beuke von der Waldbrandzentrale in Lüneburg. Der Wind habe die Situation verschärft. In der Folge seien die Böden überall in Niedersachsen ausgetrocknet. In der Heide lösten die Kameras der Waldbrandzentrale laut Beuke in diesem Jahr bereits etwa 150-mal aus. Meist habe es sich dabei um kleinere Waldbrände gehandelt, die schnell gelöscht werden konnten. Täglich kommen zwischen 400 und 1.000 Meldungen von den 17 Standorten bei der Waldbrandzentrale an. Im besonders gefährdeten nordöstlichen Teil Niedersachsens werden 440.000 Hektar Wald überwacht.
Waldbrände: Neue Ausrüstung für Feuerwehren
Die Feuerwehren sehen sich für mögliche Wald- und Flächenbrände gut aufgestellt. Das sagte Olaf Rebmann vom Landesfeuerwehrverband Niedersachsen. Die Kameraden machten spezielle, angepasste Lehrgänge. Die knapp 126.000 freiwilligen Feuerwehrmänner und -frauen sowie die Berufsfeuerwehren würden so auf neue Gefahren vorbereitet. Außerdem sei neue Technik beschafft worden oder zumindest bestellt, so Rebmann. Bereits im Sommer vergangenen Jahres hatte das Innenministerium zusätzliche Ausrüstung sowie Spezialeinheiten für das Bekämpfen von Waldbränden angekündigt.
Löschrucksäcke und neue Fahrzeuge im Landkreis Goslar
Im Landkreis Goslar wurden die Feuerwehren zum Beispiel mit Löschrucksäcken ausgestattet. Außerdem gab es für viele Ortsfeuerwehren neue Schutzkleidung und neue Fahrzeuge mit Pumpe und Wassertank. Das Land schafft zudem zwei Löschflugzeuge an, die in Braunschweig stationiert werden. Diese können bei einem Brand die Bodentruppen unterstützen. Bereits bei dem Waldbrand am Brocken Anfang Juni erhielten die Einsatzkräfte Unterstützung aus der Luft.