Panzer und Waffen von VW Osnabrück? Rheinmetall-Vorstoß "nur Gerücht"
Wie geht es weiter mit dem Volkswagen Standort in Osnabrück? Seit ein paar Tagen wird über den Umbau der Produktion auf Panzer und Waffen für den Rüstungskonzern Rheinmetall spekuliert. Doch offenbar scheint an der Idee nichts dran zu sein.
Vertreter des VW-Vorstands haben am Freitag die Abgeordneten des Wirtschaftsausschusses im Niedersächsischen Landtag informiert - in nicht öffentlicher Sitzung. Medienvertreter konnten deshalb auch nicht hören, was genau im Ausschuss gesprochen wurde. Aber soviel steht fest: Es ging auch um den Standort Osnabrück und um die Gerüchte um eine Rüstungsproduktion im VW-Konzern - angeheizt von Rheinmetall-Chef Armin Papperger und VW-Chef Oliver Blume, die sich offen für die Produktion von Rüstungsgütern gezeigt hatten.
"Das ist eine Gerüchteküche, die da läuft"
Der Osnabrücker Landtagsabgeordnete Frank Henning (SPD) saß mit im Ausschuss. Für ihn entstammt diese Debatte der Gerüchteküche: "Es steht fest, dass der VW-Konzern keinerlei Panzer oder Waffen produzieren wird." Es werde am Standort Osnabrück deshalb durch VW zu keiner Produktion von Kriegstechnologie kommen. Und noch mehr: "Es ist auch gesagt worden, dass es keine Gespräche zwischen Rheinmetall und VW in diesem Punkt gibt."
Kooperationen sind denkbar
Allerdings gibt es schon jetzt eine Kooperation zwischen der VW-Nutzfahrzeugsparte MAN und Rheinmetall bei Militärfahrzeugen. So eine Kooperation ist offensichtlich auch in Osnabrück nicht ausgeschlossen. Auch nicht für Marcel Scharrelmann (CDU): "Ob die mit der Rüstungsindustrie oder anderen Industriezweigen sein werden, das ist noch völlig offen." Es gehe darum, Industriezweige zu erhalten und zu transformieren. Möglich also, dass in Osnabrück geländefähige Militärfahrzeuge gebaut werden könnten. Das ist aber weiter offen.
Positive Signale für den Erhalt des Standorts Osnabrück
Laut SPD hat der VW-Konzern im Ausschuss klare Bekenntnisse zum Erhalt des Standorts Osnabrück abgegeben. Der Landtagsabgeordnete Christoph Bratmann (SPD) sagte: "Hier sind klare Bekenntnisse getroffen worden und hier sehen wir auch positiv in die Zukunft, sehen aber auch, dass der VW-Konzern noch Hausaufgaben zu tun hat." Also ein Hoffnungsschimmer für die 2.000 Beschäftigten in Osnabrück. Mehr aber wohl auch nicht. VW selbst scheute heute das Kameralicht. Zu den Tarifverhandlungen scheint alles gesagt. Die Zukunft der Standorte ist noch nicht spruchreif.
Automobilindustrie erwartet klaren Kurs von der Politik
Außerdem ging es am Freitag in dem lang von den Abgeordneten und der Landesregierung als VW-Anteilseigner anberaumten Termin um das Thema Elektromobilität. Der Chef der IG-Metall Niedersachsen, Thorsten Gröger, hat klare Vorstellungen davon, was die Politik jetzt zu tun hat. Für ihn war vor allem wichtig, dass zumindest beim Individualverkehr klar auf Elektroautos gesetzt wird: "Die Politik muss die Klarheit im Kurs ausstrahlen. Dann brauchen wir einen bezahlbaren Strompreis für Industrie, für Verbraucherinnen und Verbraucher und wir brauchen Kaufimpulse beim Thema Elektromobilität." Dies könne gut über Steuererleichterung funktionieren, so Gröger. Auch die niedersächsische SPD könnte sich das vorstellen. Möglich sei auch, die Prämie für E-Mobilität wieder einzuführen. Doch das wird jetzt in den Koalitionsverhandlungen zwischen CDU und SPD in Berlin entschieden.
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