KVN und Ärztekammer warnen: In Niedersachsen fehlen Hunderte Hausärzte
In Niedersachsen werden Allgemeinmediziner dringend gesucht, vor allem in ländlichen Regionen. Laut Kassenärztlicher Vereinigung Niedersachsen (KVN) waren am 1. Juli 523 Hausarzt-Praxen unbesetzt.
Genau dort wird demnach noch immer gesucht. Laut Angaben der KVN am Dienstag wird die ärztliche und psychotherapeutische Versorgung immer schwieriger. "Langfristig werden sich Patientinnen und Patienten auf längere Anfahrtswege und längere Wartezeiten einrichten müssen", sagte der KVN-Vorstandsvorsitzende Mark Barjenbruch.
Diese Städte sind in Niedersachsen besonders betroffen
- Salzgitter: 22 unbesetzte Hausarzt-Praxen
- Delmenhorst: 18 unbesetzte Hausarzt-Praxen
- Meppen: 17 unbesetzte Hausarzt-Praxen
- Syke: 17 unbesetzte Hausarzt-Praxen
Laut der Ärztekammer Niedersachsen fehlt es nicht nur an Haus-, sondern auch an Kinder- und Jugendärzten oder Notärzten. Die Ärztekammer und die KVN fordern vom Land mehr Studienplätze im Fach Medizin.
Medizinstudium durch Quote ermöglicht
Die von der Landesregierung eingeführte Landarztquote werde die Situation kurzfristig nicht verbessern, erklärt die KVN. Erst nach dem Jahr 2035 sei langsam mit spürbaren Effekten zu rechnen. Die Landarztquote sieht vor, dass in Niedersachsen 60 Studienplätze in Humanmedizin durch eine Quote vergeben werden und der Zugang zum Studium erleichtert wird. Die Studierenden verpflichten sich im Gegenzug nach ihrem Abschluss und einer Weiterbildung dazu, für zehn Jahre als Hausärztin oder Hausarzt in einer unterversorgten Region zu arbeiten.