Landarzt-Studium: Halb so viele Bewerber wie erwartet
Das Interesse an einem Landarzt-Studium liegt in Niedersachsen deutlich hinter den Erwartungen. Für den ersten Jahrgang gingen statt der erwarteten 600 nur 299 Bewerbungen ein.
SPD und CDU hatten diese Erwartung in einem Gesetzentwurf von 2021 festgehalten. Wie das Gesundheitsministerium mitteilte, gibt es tatsächlich jedoch nur halb so viele Bewerberinnen und Bewerber für das kommende Semester, das im Oktober beginnt. Wie geplant erhielten 60 Bewerberinnen und Bewerber einen Zulassungsbescheid für das nächste Semester. Wie viele sich davon tatsächlich immatrikuliert haben, lasse sich allerdings noch nicht sagen.
Zehn Jahre Niederlassung in Region mit wenig Ärzten
Mit einer Landarztquote soll dem wachsenden Ärztemangel entgegengewirkt werden. Jungen Menschen wird daher der Zugang zum Medizinstudium erleichtert, wenn sie sich im Gegenzug dazu verpflichten, nach Abschluss des Studiums und der Weiterbildung zehn Jahre lang als Hausärztin oder Hausarzt in einer Region mit zu wenigen Ärzten zu arbeiten. Sollten sie sich später umentscheiden, droht ihnen eine gesetzlich festgelegte Vertragsstrafe von bis zu 250.000 Euro.
Studienort: Hannover ist favorisierter Standort
Von den 60 zu vergebenen Studienplätzen entfallen 15 Plätze je Winter- und Sommersemester auf Göttingen, zum Wintersemester 18 Plätze auf Hannover und 12 Plätze auf Oldenburg. Als Wunschort mit der höchsten Priorität nannten die Bewerberinnen und Bewerber am häufigsten Hannover (29 Mal), gefolgt von Oldenburg (21 Mal). Göttingen wurde als Studienplatz lediglich von vier Personen favorisiert.