Festgenommener in Berlin ist nicht Ex-RAF-Terrorist Burkhard Garweg
In Zusammenhang mit der Fahndung nach den Ex-RAF-Terroristen Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub ist in Berlin eine Person festgenommen worden. Laut Staatsanwaltschaft Verden steht nun fest: Es ist nicht Garweg.
"Nach Überprüfung der Identifizierungsmerkmale" sei klar, dass es sich bei der festgenommenen Person nicht um Burkhard Garweg handelt, sagte Oberstaatsanwalt Koray Freudenberg dem NDR Niedersachsen. Die Staaatsanwaltschaft Verden habe angeordnet, dass der Mann freigelassen wird. Weil es sich um einen Unbeteiligten handelt, gab die Ermittlungsbehörde keine Details bekannt. Um die Identität der festgenommenen Person zu klären, waren laut niedersächsischem Innenministerium DNA und Fingerabdrücke untersucht worden. Die Staatsanwaltschaft Verden ermittelt seit 2015 wegen versuchten Mordes sowie versuchten und vollendeten schweren Raubes in mehreren Fällen gegen das Ex-RAF-Trio Garweg, Staub und die Ende Februar in Berlin festgenommene Daniela Klette.
Einsatz am Bahnhof Berlin Spandau
Dem Innenministerium zufolge waren an dem Einsatz am Dienstagabend am Bahnhof Spandau die Bundespolizei und die Polizei Berlin beteiligt. Laut LKA Niedersachsen, das ebenfalls gegen das RAF-Trio ermittelt, war zuvor ein Hinweis aus der Bevölkerung eingegangen. "Es handelte sich nicht um einen der gesuchten Räuber", teilte auch das LKA am Mittwochmittag mit. Die "Bild" hatte berichtet, dass es sich bei dem Festgenommen um Burkhard Garweg handelt. Er sei in einem ICE gefasst worden. In den vergangenen Monaten waren mehrfach Personen überprüft worden, die für Garweg oder Staub gehalten worden waren.
2,7 Millionen Euro erbeutet - für Leben im Untergrund
Seit der Festnahme der Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette Ende Februar in Berlin fahnden die Behörden verstärkt nach dem 55-jährigen Garweg und dem 69-jährigen Staub. Klette, Staub und Garweg stehen im Verdacht, von 1999 bis 2016 in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen diverse Raubüberfälle begangen zu haben, um sich das Leben im Untergrund zu finanzieren. Sie sollen laut LKA und Staatsanwaltschaft Verden mindestens 2,7 Millionen Euro erbeutet haben. Sie gehörten der sogenannten dritten Generation der RAF an. 1998 hatte sich die RAF für aufgelöst erklärt. Ihre Mitglieder hatten mehr als 30 Menschen getötet.