Fahndung nach Geldautomaten-Sprengern: Festnahmen in Niedersachsen
Koordiniert durch das Landeskriminalamt Niedersachsen haben Polizisten bundesweit nach Geldautomaten-Sprengern gesucht. Es gab 77 Festnahmen, in Niedersachsen neun - aber nicht wegen Automatensprengungen.
Die Polizei werte die Kontrollen als Erfolg, heißt es in einer Mitteilung des Landeskriminalamts (LKA) Niedersachsen vom Mittwoch. In Niedersachsen und sieben weiteren Bundesländern hatten Beamte der Polizei seit Sonntagabend drei Nächte lang verdächtige Fahrzeuge kontrolliert. In Niedersachsen wurden rund 2.000 Fahrzeuge durchsucht. Dabei nahmen die Ermittler neun Menschen fest, die per Haftbefehl gesucht wurden. Bundesweit waren es 77 Festnahmen bei mehr als 8.000 kontrollierten Fahrzeugen.
Haftbefehle wegen Einbrüchen und illegalen Aufenthalts
Bei keiner der festgenommenen Personen handelt es sich jedoch um Geldautomatensprenger. Stattdessen lagen die Haftbefehle laut Polizei unter anderem wegen illegalen Aufenthalts und Einbruchs vor. In Niedersachsen wurden außerdem 31 Ermittlungsverfahren eingeleitet, unter anderem wegen Verkehrsverstößen oder Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz.
Behrens: Bekämpfung von Geldautomatensprengungen zeigt Wirkung
Die niedersächsische Innenministerin Daniela Behrens (SPD) wertete die Polizeiaktion trotzdem als Erfolg. Das konsequente und länderübergreifende Handeln im Kampf gegen Automatensprengungen zeige Wirkung, die Fallzahlen in Niedersachsen seien deutlich zurückgegangen. Bislang wurden in diesem Jahr in Niedersachsen 23 Geldautomaten gesprengt, rund 50 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. "Dennoch ist die Zahl der Sprengungen nach wie vor zu hoch, jede Sprengung ist eine zu viel. Aus diesem Grund verfolgen wir die Täter auch weiterhin mit Hochdruck", sagte Behrens. Im LKA Niedersachsen gibt es seit Anfang 2022 eine Task-Force für das Thema Geldautomatensprengung. Mit dem Einsatz in den vergangenen Tagen koordinierte diese bereits die dritte länderübergreifende Kontrollaktion.