Nach Geiselnahme: Haftstrafen für drei Automatensprenger
Das Landgericht Braunschweig hat drei mutmaßliche Geldautomatensprenger zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Zum Prozessauftakt legten die jungen Männer bereits Geständnisse ab.
Die Haftstrafen für die Angeklagten belaufen sich auf drei Jahre und sechs Monate, drei Jahre und neun Monate und vier Jahre und drei Monate. Die höchste Strafe bekam der, der den Automaten nach Ansicht des Gerichts gesprengt hatte. Die nun Verurteilten im Alter zwischen 19 und 21 Jahren hatten bereits eingeräumt, Mitte Januar einen Geldautomaten gesprengt und auf der Flucht in Braunlage eine 68 Jahre alte Frau als Geisel genommen zu haben. Vor Gericht baten die Männer ihr Opfer um Entschuldigung. Die Frau hatte laut Landgericht nicht am Prozessauftakt teilgenommen.
Torfhaus: Automatensprenger erbeuten mehr als 120.000 Euro
Bei allen drei Angeklagten sprach die Vorsitzende Richterin von Mittäterschaft und einem "klassischen" Vorsatz. Die beiden 19-Jährigen und der 21-Jährige sollen in der Nacht zum 14. Januar in Torfhaus (Landkreis Goslar) zugeschlagen haben. Laut Gericht hatten die Männer 121.000 Euro erbeutet. Das Geld habe nahezu komplett zurückgegeben werden können. Am Gebäude entstand demnach ein Schaden in Höhe von 80.000 Euro, der Automat war 30.000 Euro Wert.
Gericht: Frau könne immer noch nicht in ein Auto steigen
Auf ihrer Flucht hatten die Männer den Angaben zufolge einen Verkehrsunfall gebaut und waren in die Garage der 68-Jährigen geflüchtet. Als diese am Morgen die Garage betrat, hätten die Männer sie in ihr Auto gedrängt und seien mit ihr davongefahren. Laut dem Gericht habe die Frau durch die Geiselnahme weniger körperliche, dafür vielmehr psychische Verletzungen erlitten. Die 68-Jährige war für 28 Tage in einer Klinik und könne noch immer nicht Auto fahren oder in eines einsteigen.
Männer haben Strafmaß akzeptiert
Das Landgericht sprach die drei Männer nach dem Jugendrecht schuldig. Alle wohnen noch bei den Eltern, sind zum Teil von ihnen abhängig. Die drei Männer haben das Strafmaß akzeptiert.