Bundeswaldinventur: Immer mehr Mischwälder in Niedersachsen
Rund 1,2 Millionen Hektar Wald gibt es laut neuen Zahlen der Bundeswaldinventur in Niedersachsen. Damit liegt das Land bundesweit auf Platz drei. Allerdings: Die Menge an zusätzlich gebundenem CO2 nimmt ab.
In Niedersachsen ist der Anteil der Laubbäume wie Buche und Eiche seit der letzten Bundeswaldinventur im Jahr 2012 deutlich gestiegen. Erstmals überwiegen mit 51 Prozent die Laubbäume. 2012 lag ihr Anteil bei 47 Prozent. Der Anteil der Nadelbäume wie Kiefer, Fichte und in geringen Anteilen auch Lärche, Tanne und Douglasie an der Gesamtfläche hat also abgenommen, wie aus der Erhebung des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMEL) hervorgeht.
Staudte: Klimakrise setzt Wäldern zu
Damit sei man auf einem guten Weg, sagte Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte (Grüne) am Dienstag. Dennoch sei noch viel zu tun. "Die Klimakrise setzt die Wälder verstärkt erheblichen Risiken aus - und stellt damit auch uns Menschen vor große Herausforderungen", sagte die Ministerin. Ziel sei daher, den Waldumbau hin zu klimastabilen Laub- und Laubmischwäldern zu beschleunigen. "Denn gesunde und stabile Wälder schützen nicht nur unser Klima und stellen den Rohstoff Holz bereit. Sie sind gleichzeitig Heimat für unzählige Tier- und Pflanzenarten und ein Erholungsraum für uns Menschen", so Staudte.
Wälder binden weniger CO2
Wie aus der Erhebung weiter hervorgeht, ist der Gesamtholzvorrat in Niedersachsen seit 2012 um knapp zwei Millionen Kubikmeter auf rund 341 Millionen Kubikmeter angestiegen. Bei der letzten Bundeswaldinventur konnte noch ein Anstieg von 40 Millionen Kubikmeter gegenüber der vorherigen Erhebung verzeichnet werden. Dadurch ist auch die Menge an zusätzlich gebundenem CO2 gegenüber der Vorperiode gesunken. Dies ist nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums vor allem auf die Extremwetterereignisse seit 2017 zurückzuführen. "Durch Dürre, Hitze und Kalamitäten sind viele Bäume - insbesondere Fichten, aber vermehrt auch Buchen und Eichen - abgestorben oder stark geschwächt," hieß es.