Bundesjugendspiele wieder mit Leistungsdruck? Hamburg ist dagegen
Weniger Leistungsaspekt, dafür kindgemäßer: Die Reform der Bundesjugendspiele vor einem Jahr hat für viel Kritik gesorgt. Eine Rückkehr zum alten System kommt für Niedersachsens Kultusministerin nicht in Frage.
Julia Willie Hamburg (Grüne) hält weiterhin an den reformierten Bundesjugendspielen fest. Das Feedback zu den Möglichkeiten der Durchführung sei positiv, teilte sie am Freitag mit. Das liegt laut Hamburg daran, weil das Angebot der Bundesjugendspiele selbst mittlerweile breiter gefächert ist. Die Kultusministerin sieht demnach keinen Anlass die Einordnung der Bundesjugendspiele zu ändern. Man müsse die Reform erst einmal wirken lassen, ehe wieder nach einer Änderung gerufen werde.
Hessens Kultusminister: Zurück zu Altbewährtem
Zuvor hatte der hessische Kultusminister Armin Schwarz (CDU) sich für eine Kehrtwende ausgesprochen - mit dem Ziel, den Leistungsaspekt bei den Bundesjugendspielen zu stärken. "Es geht in die völlig falsche Richtung, wenn wir unseren Kindern vermitteln, dass Leistung nichts mit dem Leben zu tun hat", sagte er der "Bild"-Zeitung am Donnerstag vor einem Treffen in Frankfurt. Daran nahmen die Sportkommission der Kultusministerkonferenz (KMK) und Vertreter des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) teil.
Kindgemäße Gestaltung statt Leistungsdruck
Seit diesem Schuljahr werden die jährlich stattfindenden Spiele in der Sportart Leichtathletik für alle Grundschulkinder bis zur vierten Klasse nur noch als Wettbewerb und nicht mehr als Wettkampf organisiert. Bislang war das nur in den ersten beiden Klassen der Fall. Die Bundesjugendspiele sollen so kindgemäßer gestaltet und die Leistungen der Schülerinnen und Schüler weniger starr bewertet werden. Beschlossen wurde die Reform bereits im Jahr 2021 - vom Ausschuss für die Bundesjugendspiele und die Sportkommission der Kultusministerkonferenz (KMK). Niedersachsens Kultusministerium hat diesen Beschluss im vergangenen Jahr angenommen.