Blauzungenkrankheit: Tierseuchenkasse zahlt erste Hilfen aus
Die Tierseuchenkasse Niedersachsen zahlt erstmals wegen der Blauzungenkrankheit eine Härtefallhilfe aus: Ein Schafhalter erhält rund 15.000 Euro. Landwirtschaftsministerin Staudte rät weiterhin zur Impfung.
171 Schafe des betroffenen Schafhalters waren laut Tierseuchenkasse an der Viruserkrankung verendet. Die Auszahlung der 15.000 Euro soll in diesen Tagen erfolgen, hieß es weiter. Wo sich der betroffene Betrieb befindet, wurde nicht erwähnt. Die Voraussetzung für die Beihilfen - die Impfung der Tiere gegen die Blauzungenkrankheit - sei erfüllt gewesen. Die festgelegten Pauschalen sehen bei Schafen 90 Euro und bei Ziegen 60 Euro vor. Für Rinder werden, je nach Alter der Tiere, bis zu 1.000 Euro gezahlt. Die Regelung für Härtefallbeihilfen waren im September angekündigt worden.
Staudte: "Die Gefahr ist noch nicht gebannt"
In Niedersachsen und Bremen hat sich die Ausbreitung der Blauzungenkrankheit zuletzt abgeschwächt. Das geht aus Daten des Landwirtschaftsministeriums in Hannover und des Gesundheitsressorts in Bremen hervor. Grund ist die kühlere Jahreszeit und die abnehmende Aktivität der sogenannten Gnitzen - so heißen die die kleinen Mücken, die die Tierseuche übertragen. Dennoch sei "die Gefahr derzeit noch nicht gebannt", sagte Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte (Grüne). "Alle Tierhaltenden sollten die nächsten Monate für die Impfung oder Auffrischung nutzen." Derzeit sind laut Landwirtschaftsministerium rund 70 Prozent der Schafe geimpft, bei Rindern sei der Anteil der geimpften Tiere erheblich geringer.
Krankheitsverlauf bei Rindern milder
Tierhalter, deren Schafe, Ziegen und Rinder an der Blauzungenkrankheit verendet sind, können finanzielle Hilfe der Tierseuchenkasse Niedersachsen erhalten. In diese zahlen Tierhalterinnen und Tierhalter Beiträge ein. Die Höhe richtet sich unter anderen nach der Anzahl der Tiere. Insbesondere bei ungeimpften Schafen verursacht die Krankheit laut niedersächsischem Landwirtschaftsministerium schwere Krankheitssymptome und erhebliche Verluste. Bei Rindern seien die Krankheitsverläufe insgesamt milder, könnten aber ebenfalls tödlich sein. Infizieren können sich unter anderem auch Alpakas, Lamas sowie Rehe oder Damwild. Mehr als 1.000 Tiere sind in Niedersachsen laut Ministerium innerhalb des letzten Jahres verendet. Für Menschen ist der Erreger ungefährlich.