Beteiligung an Sparkurs: VW-Management verzichtet auf Gehalt
Das Management von Volkswagen will sich mit einem millionenschweren Gehaltsverzicht am Sparprogramm des Konzerns beteiligen. Das hat VW-Personalvorstand Gunnar Kilian in einem Interview bestätigt.
Die Führungsetage werde bis 2030 voraussichtlich insgesamt einen Beitrag von mehr als 300 Millionen Euro leisten, sagte Kilian der "Braunschweiger Zeitung"/"Wolfsburger Nachrichten". Die Summe soll zusammenkommen, indem Boni und Sonderzahlungen für das Management gestrichen werden. Wie viele Manager betroffen sind, sagte er nicht. Eine extra Vereinbarung soll es außerdem für den VW-Vorstand geben. Diese beteilige sich "überproportional zu den Beiträgen des Managements und der Beschäftigten", sagte Kilian der Zeitung ohne konkrete Summen zu nennen.
Früherer Bericht: Rund 4.000 VW-Manager betroffen
Über mögliche Gehaltseinbußen für VW-Manager hatte kurz vor Weihnachten bereits die "Süddeutsche Zeitung" berichtet. Demnach sollen für etwa 4.000 Manager die beiden kommenden Jahresgehälter um zehn Prozent sinken. VW hatte zu diesem Bericht eine Stellungnahme abgelehnt.
Staatskanzlei: Weil begrüßt Beitrag vom Management
Die geplanten Einsparungen beim Management kommen beim Land Niedersachsen gut an. Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) begrüße, dass das VW-Management auch einen Beitrag zum Sparen leisten wolle, hieß es am Mittwoch aus der Staatskanzlei. Zustimmung dürften die Pläne auch beim Betriebsrat und der Gewerkschaft IG Metall haben. Beide hatten im Laufe der Tarifrunde immer wieder gefordert, dass nicht nur die normalen Beschäftigten ihren Teil zum Sparpaket bei Volkswagen beitragen.
VW plant jährliche Kostensenkung von vier Milliarden Euro
Der Autobauer hatte sich kurz vor Weihnachten mit der Gewerkschaft IG Metall auf ein Sanierungsprogramm geeinigt. VW will bis 2030 etwa 35.000 Stellen streichen - die meisten davon in Niedersachsen. Der Abbau soll ohne betriebsbedingte Kündigungen erfolgen. Zusammen mit dem Sparprogrammen will VW so die Kosten jährlich um mehr als vier Milliarden Euro senken. 1,5 Milliarden Euro davon entfallen auf Einsparungen bei den Arbeitskosten.