Bauernproteste in Niedersachsen: Landwirte blockieren Supermärkte

Stand: 15.01.2024 18:16 Uhr

Am Montag haben wieder Proteste der Bauern in Niedersachsen stattgefunden. Landwirte blockierten unter anderem Supermärkte, was teils zu leeren Regalen führte. In Berlin fand eine Großdemo statt.

In einem Aldi-Markt sind Obst- und Gemüseregale leer. © privat
In einem Supermarkt in Tostedt (Landkreis Harburg) sorgten die Blockaden der Landwirte für leere Regale.

Mittlerweile sind die Blockaden der Supermärkte nach Informationen des NDR Niedersachsen aufgehoben. Landwirte hatten zwischen 50 und 60 Discounter blockiert - unter anderem in den Landkreisen Harburg, Lüneburg und Lüchow-Dannenberg. Das führte teils zu leeren Regalen. Auch das Aldi-Zentrallager in Stelle (Landkreis Harburg) war am Morgen von rund 100 Fahrzeugen blockiert worden. Dort lief der Warenverkehr allerdings wieder an, wie die Polizei mitteilte. Das ist auch beim Amazon-Zentrum in Winsen (Luhe) der Fall, das am Morgen von zehn Fahrzeugen blockiert worden war. In Cloppenburg blockierten 50 Fahrzeuge die Zufahrten zu dem Zentrallager von Lidl, wie die Polizei mitteilte.

Mehr als 2.000 Landwirte bei Demo in Berlin

Demonstrationsteilnehmer stehen mit Plakaten während einer Protestdemonstration (Bauerndemo) vor dem Brandenburger Tor. Auch ein Schild mit der Aufschrift "Leer" ist dabei. © Sebastian Christoph Gollnow/dpa Foto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa
Auch aus Niedersachsen reisten zahlreiche Landwirtinnen und Landwirte zu der Großdemonstration nach Berlin.

In Berlin fand indes eine Großdemonstration statt - der Höhepunkt der seit vergangener Woche laufenden Aktionswoche. Die Polizei sprach von 8.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Das Landvolk ging davon aus, dass auch 2.000 bis 3.000 Landwirte aus Niedersachsen teilnehmen wollten. Einige hatten sich bereits in der Nacht mit ihren Treckern auf den Weg nach Berlin gemacht, unter anderem aus Celle und Hannover, Peine, dem Weserbergland, Braunschweig, Northeim und Göttingen. Andere fuhren nach Informationen von NDR Niedersachsen mit dem Zug oder mit dem Auto, die Mehrzahl allerdings mit Bussen.

Ampel lädt Bauern zu Gesprächen ein

Am Montag fand zudem ein Gespräch zwischen der Ampel-Regierung und Bauernverbänden statt, zu denen die Vorsitzenden der Fraktionen eingeladen hatten. Dabei sagte die Bundesregierung der Landwirtschaft Entlastungen zu. Die Ampel-Koalition will dazu am Donnerstag einen Plan im Bundestag vorlegen. Die Proteste der Landwirte richten sich gegen geplante Subventionskürzungen der Bundesregierung. Die Rückvergütung für Agrardiesel soll schrittweise gestrichen werden. Dass die Ampel-Koalition einen Teil ihrer Kürzungspläne zurückgenommen hat, reicht dem Bundesbauernverband nicht aus. Nun will die Bundesregierung den Landwirten laut der "Süddeutschen Zeitung" offenbar erneut entgegenkommen. Ein Vorschlag von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) sieht demnach vor, die Hilfe für diejenigen Viehbetriebe aufzustocken, die ihre Ställe tierfreundlich umbauen.

Auch Fischer demonstrieren

Bei den Blockade-Aktionen in Niedersachsen waren am Montag auch Handwerker und Spediteure dabei. Die Spediteure wollen erreichen, dass sich die Unternehmen zu den Problemen der Landwirte und den höheren Transportkosten positionieren. Für den Abend hatten Fischer angekündigt, in niedersächsischen Häfen Mahnfeuer zu entzünden. Die Aktion richtet sich gegen die Pläne der Ampel-Regierung, die rund 630 Millionen Euro, die den Fischern anteilig aus dem Verkauf von Offshore-Lizenzen zustehen sollten, auf 108 Millionen zu kürzen. Die Fischer drohen außerdem damit, demnächst Elbe, Weser, Jade und Ems zu blockieren.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Hallo Niedersachsen | 15.01.2024 | 19:30 Uhr

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Landwirtschaft

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