Anstieg um 85 Prozent: Mehr Haushalte beziehen Wohngeld
Die Zahl der Haushalte, die in Niedersachsen Wohngeld beziehen, ist nach Angaben des Statistischen Bundesamts stark gestiegen. Demnach waren es im vergangenen Jahr 85 Prozent mehr als noch 2022.
Insgesamt haben in Niedersachsen Ende 2022 rund 67.000 Haushalte Wohngeld bezogen, wie aus Daten des Bundesamts hervorgeht. Ende 2023 lag die Zahl demnach bei 124.000 Haushalten. Das entspricht den Angaben zufolge einem Anteil von 3,1 Prozent aller Haushalte in Niedersachsen.
Niedersachsen und Bremen liegen über dem Durchschnitt
In Bremen war der Anstieg der Wohngeldbeziehenden mit rund 150 Prozent unter allen Bundesländern am höchsten: Dort haben Ende 2023 rund 12.000 Haushalte Wohngeld bezogen, ein Anteil von 3,3 Prozent aller Haushalte. Beide Bundesländer liegen demnach mit dem Anteil an Wohngeldbeziehern über dem Bundesdurchschnitt von 2,8 Prozent.
Neues Gesetz und Energiekosten sind Gründe
Als einen der Gründe für die gestiegenen Zahlen nennt das Statistische Bundesamt das zum 1. Januar 2023 in Kraft getretene Wohngeld-Plus-Gesetz. Dadurch haben mehr Haushalte einen Anspruch auf Wohngeld. Außerdem sei das Wohngeld erhöht worden: Der durchschnittliche monatliche Anspruch in reinen Wohngeld-Haushalten sei um 106 auf 297 Euro gestiegen, hieß es. "Mit der Heizkosten- und der Klimakomponente kamen zusätzlich zwei neue Leistungsbausteine hinzu, die Mehrbelastungen angesichts gestiegener Energiekosten und energieeffizienter Sanierungen abfedern sollen", teilte das Bundesamt mit.
Wohngeld hängt von Einkommen und Haushaltsgröße ab
Nach Angaben der Behörde können einkommensschwache Haushalte Wohngeld bekommen, damit sie sich angemessenen und familiengerechten Wohnraum leisten können. Die Höhe des Wohngeldanspruchs hängt demnach von der Höhe des Einkommens, der Miete und der Zahl der Haushaltsmitglieder ab. Dabei wird laut dem Statistischen Bundesamt zwischen reinen Wohngeld-Haushalten, in denen alle Bewohnerinnen und Bewohner einen Anspruch haben, und sogenannten wohngeldrechtlichen Teilhaushalten, in denen sowohl Personen mit und ohne Anspruch wohnen, unterschieden. Nach Angaben der Behörde waren die meisten Haushalte, die Ende 2023 Wohngeld bezogen haben, Ein-Personen-Haushalte.