87 Kriegsopfer aus der Ukraine in Niedersachsen behandelt
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs sind 1.000 verletzte Ukrainerinnen und Ukrainer für eine Behandlung nach Deutschland gebracht worden. 87 davon kamen nach Niedersachsen.
"In vielen ukrainischen Orten ist eine Versorgung der Verletzten nur unter schwierigen Bedingungen möglich", teilte das niedersächsische Innenministerium am Dienstag mit. Deshalb helfe Deutschland seit Kriegsbeginn bei der Versorgung von Verwundeten und nehme schwer verletzte Menschen aus der Ukraine zur Behandlung auf.
Umgerüstete Flugzeuge bringen Verwundete nach Deutschland
Verwundete werden mit speziell ausgestatteten Fahrzeugen wie etwa Intensivtransportwagen verlegt. Auch Rettungshubschrauber, Ambulanzflugzeuge und eine Boeing 737 der norwegischen Streitkräfte kommen zum Einsatz, so das Ministerium weiter. Diese Verlegungen helfen bei der Entlastung von Krankenhäusern in besonders stark betroffenen ukrainischen Regionen und Nachbarstaaten.
Behrens: Medizinische Hilfe für Ukraine soll fortgesetzt werden
"Wir werden weiter dafür sorgen, dass die Patientinnen und Patienten aus der Ukraine zur medizinischen Versorgung in norddeutsche Krankenhäuser transportiert werden", kündigte Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) an. "Die unter dem Angriffskrieg des russischen Präsidenten Putin leidenden Menschen brauchen unsere Unterstützung."
Kleeblatt-Verfahren stammt aus Corona-Zeit
Das sogenannte Kleeblatt-Verfahren, also die Verteilung von Patientinnen und Patienten innerhalb Deutschlands, habe sich während der Corona-Pandemie etabliert. Als der Angriff auf die Ukraine begann, sei das System an die Kriegslage angepasst worden, so das Ministerium. "Damit ist eine ebenso strukturierte und koordinierte Verlegung von Patientinnen und Patienten im Rahmen internationaler- und bilateraler Hilfeleistungsersuchen gewährleistet."
226 ukrainische Patienten in Norddeutschland behandelt
Deutschland ist in sechs "Kleeblätter" aufgeteilt. Niedersachsen gehört mit den Bundesländern Hamburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein zum Kleeblatt-Nord. Über dieses wurden den Angaben zufolge seit dem Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine 226 Patientinnen und Patienten übernommen und medizinisch versorgt.