Stand: 27.11.2024 17:44 Uhr

Unfall auf A20 bei Wismar: Dreieinhalb Jahre Haft gefordert

Drei Männer - in der Mitte ein Angeklagter, der sich einen Aktenordner vor das Gesicht hält. Links und rechts von ihm seine Verteidiger. © NDR Foto: Christoph Woest
Der Angeklagte (m.) hörte am 33. Verhandlungstag des Prozesses die Plädoyers des Staatsanwaltes und zwei Nebenklägern. Er wird verteidigt von Rechtsanwalt Gregor Samimi (l.) und Mirko Röder (r.).

Laut Staatsanwalt teilt sich das geforderte Strafmaß auf zwei Taten auf: Der Angeklagte sei zuerst betrunken aus seiner Kaserne in Niedersachsen bis zu einem A20-Autobahnparkplatz nahe Lübeck gefahren. Das ist für den Staatsanwalt Vorsätzliche Trunkenheit am Steuer. Auf dem Parkplatz sei der damals 28-Jährige trotz Warnung der Polizei weitergefahren. Etwa 70 Kilometer weiter kollidierte er mit etwa 250 Kilometern pro Stunde mit einem Kleinwagen auf der rechten Spur. Darin starben eine 19-jährige Frau und ein 45-jähriger Mann. Das sei fahrlässige Tötung in zwei Fällen und fahrlässige Körperverletzung, weil eine dritte Person in dem Kleinwagen schwer verletzt wurde. Zusätzlich sei das eine vorsätzliche Straßenverkehrsgefährdung und auch ein verbotenes Kraftfahrzeugrennen.

Gefordertes Strafmaß nahe an Höchststrafe

Dafür fordert der Staatsanwalt in der Summe drei Jahre und sechs Monate Haft. Vier Jahre wären das Höchststrafmaß an einem Amtsgericht, wie dem in Wismar. Zusätzlich wird der Entzug des Führerscheins für fünf Jahre gefordert. Dem schließt sich der Anwalt der Familie des 19-jährigen Opfers an. Der Anwalt des Schwerverletzten, dessen Vater bei dem Unfall starb, fordert zwei Monate weniger Haft. Die Verteidigung des angeklagten Bundewehrsoldaten wird in drei Wochen ihr Plädoyer halten. Im Januar soll dann das Urteil gesprochen werden.

Weitere Informationen
Wismar: Vor dem Amtsgericht Wismar hat ein Prozess gegen einen 32-Jährigen begonnen, der im Sommer 2020 auf der A20 bei Wismar einen schweren Unfall mit zwei Todesopfern verursacht hat. © Helmut Reuter/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Foto: Helmut Reuter/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Tödlicher Raserunfall auf A20: Angeklagter nach Kriegseinsätzen traumatisiert

Der 32-Jährige hat laut Gutachter infolge von Auslandseinsätzen der Bundeswehr in Mali psychische Probleme und sei alkoholkrank sowie depressiv. mehr

Ein Mann sitzt als Angeklagter vor dem Gerichtssaal vom Amtsgericht © DPA Foto: Frank Hormann

Tödlicher Raserunfall: Prozess in Wismar vorerst geplatzt

Ein Gutachter, der die Schuldfähigkeit des Angeklagten bewerten sollte, ist kurzfristig krank geworden, heißt es vom Gericht. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Regionalnachrichten aus Schwerin | 27.11.2024 | 18:30 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Landkreis Nordwestmecklenburg

Die neuesten Regionalnachrichten aus Westmecklenburg

Vorschaubild für den Podcast des Mecklenburgstudio Schwerin auf NDR 1 Radio MV © iStock Foto: golero
3 Min

Regionalnachrichten aus Schwerin

Aus dem Mecklenburg-Studio Schwerin berichten NDR Reporter täglich ab 5.30 Uhr im Landesprogramm von NDR 1 Radio MV, für andere NDR Programme und die gesamte ARD. 3 Min

Mehr Nachrichten aus der Region Westmecklenburg

Schuhe und eine Kerze als Symbol für Opfer häuslicher Gewalt © Screenshot

Fraktionen im Kreistag Nordwestmecklenburg fordern mehr Geld für Beratungsstelle

SPD, Grüne und Linke haben beantragt, der Beratungsstelle für Opfer häuslicher Gewalt mehr Geld zur Verfügung zu stellen. mehr

Mehr Nachrichten aus den Regionen in MV

Die Greifswalder Flüchtlingsunterkunft ist auch fast drei Monate nach dem Brand nicht bewohnbar. © NDR Foto: Christin Lachmann

Feuer im Flüchtlingsheim: Frau wegen Brandstiftung angeklagt

Die 31-Jährige soll im Juni in Greifswald eine Kerze angezündet haben und danach eingeschlafen sein. mehr

Naturschützer pflegen sensible Moorflächen am Stettiner Haff © Bergwald Projekt

Biotop-Pflege am Stettiner Haff

Der Verein Bergwaldprojekt betreibt zum ersten Mal Biotop-Pflege am Stettiner Haff. mehr

Blick auf den Rostocker Weihnachtsmarkt mit Riesenrad und Pyramide © imago images Foto: Bildwerk

Rostock: Einige Fahrgeschäfte bleiben am Donnerstag geschlossen

Aufgrund einer Trauerfeier bleiben einige Fahrgeschäfte auf dem Rostocker Weihnachtsmarkt geschlossen oder öffnen später. mehr

Die Applikation App WhatsApp ist auf dem Display eines Smartphones zu sehen. © picture alliance/dpa Foto: Silas Stein

Im Handy abonnieren: Die NDR MV Nachrichten bei Whatsapp

Im NDR MV Whatsapp-Kanal gibts die wichtigsten Themen für Mecklenburg-Vorpommern kompakt und schnell zusammengefasst. extern