Erstmals seit 30 Jahren: Fledermaus-Tollwut in Nordwestmecklenburg
In Nordwestmecklenburg ist bei einer Breitflügelfledermaus Fledermaustollwut nachgewiesen worden. Das ist der erste Nachweis seit 30 Jahren im Landkreis. Die Fledermaustollwut wurde bislang nur in sehr seltenen Fällen auf andere Tierarten oder auf den Menschen übertragen, in Deutschland ist kein Fall von Fledermaustollwut beim Menschen oder beim Haustier dokumentiert, so der Landkreis in einer Mitteilung. Die Viren unterscheiden sich von der klassischen Tollwut, die man von Füchsen oder Waschbären kennt. Die Fledermaustollwut wird in Europa regelmäßig nachgewiesen, in Deutschland besonders im Norden. Nordwestmecklenburg war aber lange verschont geblieben.
Fledermaustollwut durch Biss auf Menschen übertragbar
Die Fledermaustollwut kann bei einem Biss durch ein tollwütiges Tier auf den Menschen übertragen werden. Bei Ungeimpften kann die Infektion tödlich verlaufen, so der Landkreis weiter. Die Viren dieser Krankheit schwächen die Tiere, teilweise können sie dadurch flugunfähig werden. Sollte eine Fledermaus angefasst werden müssen, empfiehlt der Landkreis dicke Handschuhe zu tragen und das Tier an Fledermaus-Experten zu übergeben.
Nur sechs Fälle in MV seit 1995
Deutschland gilt seit 2008 als tollwutfrei, 1995 wurde der letzte Fall einer klassischen Tollwut in Mecklenburg-Vorpommern bei einem Fuchs festgestellt. Seit damals gab es nur sechs Fälle von Fledermaustollwut im gesamten Bundesland. Zum Vergleich: Allein in den vergangenen fünf Jahren wurden 65 Fälle in Deutschland festgestellt. Besonders freilaufende Katzen sollten gegen Tollwut vorsorglich geimpft werden, da sie immer wieder Fledermäuse erbeuten und sich dabei infizieren können, empfiehlt der Landkreis Nordwestmecklenburg.