Stromausfall auf Usedom verursachte offenbar Millionenschaden
Rund zwölf Stunden lang waren Tausende Haushalte am Mittwoch auf Usedom ohne Strom. Die entsorgten Lebensmittel und entgangener Umsatz sollen für einen Millionenschaden gesorgt haben.
Nach dem großflächigen Stromausfall auf Usedom wird das wirtschaftliche Ausmaß der Schäden immer deutlicher. Auf der Insel ist inzwischen von einem Millionenschaden die Rede. Einer der größten Posten dabei sind die entsorgten Lebensmittel. Allein in einem einzelnen Supermarkt in Bansin entstand ein Schaden im fünfstelligen Bereich, weil Produkte wie Sahne oder Fisch in geschlossenen Vitrinen nicht mehr ausreichend gekühlt werden konnten.
Umsatzverlust bei Betrieben
Das gleiche Problem hatten auch Restaurants und Hotels. Der DEHOGA Ostvorpommern geht davon aus, dass allein bei den gastronomischen Betrieben ein Umsatzverlust von einer halben Million Euro entstanden ist, so der Vorsitzende Krister Hennige. Selbst in einer Tankstelle in Heringsdorf soll der wirtschaftliche Schaden im fünfstelligen Bereich liegen, zum einen wegen entsorgter Lebensmittel aber auch wegen des entgangenen Umsatzes durch den Verkauf von Kraftstoffen. In vielen Hotels waren aber weder Frühstück noch Zimmerreinigungen möglich. Auch das Ein- und Auschecken funktionierte ohne Kassen- und Computersysteme nicht.
Tausend Haushalte ohne Strom
In weiten Teilen der Kaiserbäder auf der Insel Usedom war am Mittwoch in den frühen Morgenstunden der Strom ausgefallen. Nach Angaben des Energieversorgers E.DIS wurde die Störung am frühen Nachmittag behoben. Betroffen von dem gut zwölf Stunden dauernden Stromausfall waren mehrere Tausend Haushalte. Das Unternehmen teilte mit, dass es am frühen Mittwochmorgen im Bereich Bansin "zu einem unterirdischen Kabelfehler im Mittelspannungsnetz" gekommen war. Dadurch sei die Versorgung in der Region rund um Bansin, Ahlbeck und Heringsdorf unterbrochen worden. Technikern war es zunächst gelungen, zumindest Teile von Ahlbeck schrittweise wieder mit Strom zu versorgen.
Strom für medizinische Geräte an Rettungswache
Wie die Bürgermeisterin von Heringsdorf, Laura Isabelle Marisken (parteilos), dem NDR sagte, waren die Rettungsdienste und Feuerwehren trotz des Stromausfalls einsatzbereit. Beide sitzen im selben Gebäude und werden gegebenenfalls durch ein Notstromaggregat versorgt, so Marisken. Menschen, die ein medizinisches Sauerstoffgerät benutzen und dringend Strom benötigten, konnten Hilfe an der Rettungswache in Heringsdorf erhalten. Der wirtschaftliche Gesamtschaden ist derzeit noch nicht zu beziffern.
Radioempfang ebenfalls gestört
Von dem Stromausfall war auch der Sender am Standort Heringsdorf betroffen. Deshalb konnte es zu Beeinträchtigungen beim Empfang des Radioprogramms kommen. Betroffenen wurde empfohlen, alternative Frequenzen zu nutzen oder über das Internet Radio zu hören.