Greifswald: Landesmuseum erinnert an Deportationen pommerscher Juden vor 85 Jahren
![Blick auf eine sog. Kennkarte in einem Karton. Blick auf eine sog. Kennkarte in einem Karton. © Pommersches Landesmuseum Foto: Piotr Nykowski](/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/vorpommern/kennkartenpommern100_v-contentgross.jpg)
In dieser Woche jähren sich die ersten Massendeportationen von Juden aus dem Deutschen Reich zum 85. Mal. Die pommerschen Deportationen waren die ersten, sagt Historiker Heiko Wartenberg vom Pommerschen Landesmuseum (PLM). Bei seinem Vortrag "Ermordet, aber nie vergessen – 85 Jahre Deportation der jüdischen Einwohner Pommerns" hat Wartenberg im Rathaus der Stadt Greifswald (Landkreis Vorpommern-Greifswald) darüber gesprochen, wie dieser Teil der Geschichte im PLM dargestellt wird. Am 12. und 13. Februar 1940 wurden mehr als 1.100 jüdische Einwohner aus dem damaligen Regierungsbezirk Stettin mit der Reichsbahn ins sogenannte Generalgouvernement nach Ostpolen deportiert. Dort wurden sie zunächst für einige Monate in den jüdischen Ghettos einquartiert, wie etwa in Lublin und Piaski. Später kamen die noch lebenden Juden in Vernichtungslager. Von den im Februar 1940 deportierten pommerschen Juden überlebten knapp 20 den Holocaust.
Ermordet, aber nie vergessen
Durch die Arbeit des Pommerschen Landesmuseum konnten sogenannte Kennkarten rekonstruiert und damit 40 Prozent der ersten Deportierten identifiziert werden. Zu sehen sind diese Karten in der Dauerausstellung zur Landesgeschichte. Daneben zeigt das Museum Ausschnitte aus sechs Videos. In diesen sprechen Überlebende und Zeitzeugen aus Pommern über ihr Leben vor, während und nach dem Holocaust.
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