Einzelkandidat Jörg Herrmann will als Landrat umstrukturieren
Bei der letzten Kommunalwahl gab es seiner Meinung nach Unstimmigkeiten in seiner Gemeinde. Das hat den Mann aus Sagard dazu getrieben politisch aktiv zu werden. Jetzt tritt Jörg Herrmann bei der Landratswahl in Vorpommern-Rügen an.
Eine digitale Plattform für Fragen, Wünsche und Kritik direkt an den Landrat - das würde Jörg Herrmann einführen. Bürgerbeteiligung ist dem 56-Jährigen aus Sagard wichtig. Er möchte, dass die Menschen mehr Einfluss auf Entscheidungen der Verwaltung haben.
Wegen Unmut in die Politik
Jörg Herrmann ist nach eigenen Angaben Arzt und hat zum Beispiel im SANA-Klinikum in Bergen gearbeitet. Zur Kommunalwahl 2024 hat sich der 56-Jährige in Sagard als Bürgermeisterkandidat aufgestellt, will bei der Wahl aber Fehler beobachtet haben. Die zuständigen Stellen im Amt Rügen-Nord versichern aber, dass alles korrekt abgelaufen ist. Das habe ihn allerdings dazu bewogen, für das Amt des Landrates zu kandidieren.
„Ungleichbehandlung der Bürger“
Nach eigenen Angaben wisse er, dass auch in der Kreisverwaltung nicht alles richtig läuft. Er spricht von „Ungleichbehandlung der Bürger“. Deshalb würde Jörg Herrmann als Landrat die Verwaltung umstrukturieren, schreibt er. Er spricht sich außerdem gegen das LNG-Terminal in Mukran und den weiteren Windkraftausbau aus. Auch große Hotelprojekte werden von ihm nicht unterstützt, schreibt er.
Fokus auf andere Wirtschaftszweige
„Ich setze mich dafür ein, dass Wohnungen Vorrang vor der Schaffung neuer Ferienwohnungen erhalten und die Menschen im Landkreis nicht durch den Massentourismus aus ihrem Lebensumfeld verdrängt oder weiter beeinträchtigt werden“, heißt es in einem schriftlichen Statement, das dem NDR vorliegt. Jörg Herrmann will den Fokus mehr auf andere Wirtschaftszweige legen. Durch eine „Stärkung der wissenschaftlichen Forschung und Entwicklung innerhalb der Wirtschaftsförderung und bei der Neuansiedlung von Unternehmen im Landkreis.“ Es soll seiner Ansicht nach Beschäftigung gefördert werden, die höhere Qualifikationen erfordert, statt Unternehmen aus dem Niedriglohnsektor nach Vorpommern-Rügen zu locken.
Mehr Busse und kostenloses Mittagessen für Kinder
Für den öffentlichen Personennahverkehr verspricht er, Verbindungen bedarfsgerechter zu takten. Auch kostenlosen Pendelverkehr zu besonders gefragten Orten wie zu Badestränden kann er sich vorstellen. Allerdings hat die Verkehrsgesellschaft Vorpommern-Rügen schon jetzt ein Defizit von mehr als zwei Millionen Euro. Jörg Herrmann schreibt auch: „Die kostenlose und sichere Beförderung der Schulkinder und deren Versorgung mit kostenlosem und schmackhaftem Mittagessen muss für alle zur Selbstverständlichkeit werden.“ Auch das muss angesichts klammer Kassen im Landkreis Vorpommern-Rügen erstmal finanziert werden.
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