Bürgerschaft Greifswald: Aus für geplante Diagonalquerung
Die Diagonalquerung über die Europakreuzung in Greifswald (Landkreis Vorpommern-Greifswald) kommt nicht. Das hat am Montagabend die Bürgerschaft beschlossen. Seit 2010 wird darum gerungen, dass Fahrradfahrer die größte Kreuzung der Stadt diagonal, also von der Robert-Blum-Straße zur Mühlenstraße, überqueren können. Die Bürgerschaft hatte im vergangenen Jahr - vor allem mit Stimmen von SPD, Grünen und Tierschutzpartei - grünes Licht für das Projekt gegeben. Dafür waren 300.000 Euro im Haushalt vorgesehen. Oberbürgermeister Stefan Fassbinder (Bündnis90/Die Grünen) hatte schließlich eine günstige Variante in Auftrag gegeben, die nur rund 35.000 Euro kosten würde. Für die Sitzung am Montagabend hatte die Fraktion CDK-IBG-AdbM (Christlichdemokratische Konservative, Initiative Bürgerentscheid Greifswald, Allianz der bürgerlichen Mitte) einen Antrag zum Abbruch des Vorhabens eingebracht. Dem Antrag folgten schließlich 23 der 41 Bürgerschaftsmitglieder.
Jahrelang Streitthema in Greifswald
Das Thema Diagonalquerung gibt es in Greifswald schon seit mehr als 25 Jahren. Wie der ADFC Greifswald-Usedom mitteilt, kam bereits 1998 eine Projektarbeit an der Universität Greifswald zum Ergebnis, dass eine Diagonalquerung mit vielen Vorteilen für alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer einhergehen würde. Ein detailliertes Gutachten kam 2010 zum selben Ergebnis. 2012 führte die Stadt einen wissenschaftlichen Verkehrsversuch durch, bei dem eine Linksabbiegerspur im Hansering gesperrt wurde. Von Anfang an gab es kontroverse Diskussionen in der Stadt dazu.